Auch Nitrat und Ammoniak

8. Mai: „Schweinemast spaltet Hoisdorfer: Landwirt plant Stall für 1435 Tiere am Ortsrand“

Aussagen wie „Wer auf dem Dorf wohne, müsse auch mit der Landwirtschaft leben können“ oder „Bei dem bestehenden Betrieb ist jetzt auch nichts zu spüren“ gehen an der Realität vorbei. Wenn ein Betrieb 400 Schweine züchtet, dann soll man laut Herrn Dettmer (SPD) davon ausgehen, dass bei der 3,5-fachen Zahl eben auch alles gut gehen wird. Das ist ziemlich blauäugig, denn es geht nicht nur um Geruchsbelästigung, sondern auch um Nitratbelastung im Grundwasser und Ammoniak, das in der Luft über weite Strecken transportiert werden kann und sich versauernd auf Boden und Pflanzen auswirkt. Wenn es dann schiefgelaufen ist, will es keiner gewesen sein. Es soll keinem jungen Menschen die Zukunft verbaut werden, aber auch die Kinder des jungen Bauern sollen ein Recht haben, in einer gesunden Umwelt aufzuwachsen.

Uwe J. Kieper, Hoisdorf

Selbst verursachte Probleme

25. April: „Beimoorweg wird ab Mai für sieben Wochen gesperrt“

Die Verkehrsprobleme sind Ahrensburg nicht von oben aufgepfropft worden, sondern die größten Verkehrszuwächse resultieren aus Stadtentwicklungen, die von der Politik beschlossen wurden. Beispiele: Gewerbegebiet Nord mit 14.000 Beschäftigten wurde als Sackgasse und ohne Anschluss zur B 75 gebaut. Ebenso der Bahnhof Gartenholz. Seit mehr als 20 Jahren wurde die Lübecker Straße zugebaut. Verkehre, die aus Gartenholz-, Rosenhof-, Park-Hotel-, Marstall-, Gutshof- und Weinberg-Bebauung stammen, können nur über die B 75 abgewickelt werden. Durch Nachverdichtung Gartenholz, Erlenhof-Besiedelung und Gewerbegebiet Beimoor-Süd wird zusätzlicher Kfz-Verkehr induziert. Umgehungs- und Entlastungsstraßen wurden von der Politik nicht priorisiert, obwohl der Masterplan Verkehr den Bau der Nordtangente und Kuhlenmoortrasse als zu favorisierende Lösung für eine Entlastung der B 75 vorsah. Stattdessen wurde von der Politik eine Südumführung, die von Hamburg abgelehnt und circa 30 Millionen Euro kostet, nachträglich in den Masterplan aufgenommen. Den Stadtverordneten kann vorgeworfen werden, dass sie gemäß ihrer persönlichen Priorität entschieden und das Allgemeinwohl hintenan gestellt haben. Anstatt einen Brandbrief an Kiel zu schreiben, hätte Bürgermeister Sarach besser den Politikern von Ahrensburg kräftig die Leviten lesen sollen und die Umsetzung des Masterplans Verkehrs fordern. Einen Deus ex Machina aus Kiel zur Lösung der selbst verursachten Verkehrsprobleme wird es nicht geben.

Werner Haering, Ahrensburg

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