Miserables Management

3./4. Mai: „Badlantic in Ahrensburg: E.on vor dem Absprung“

Energiekosten betreffen doch alle Schwimmbäder. Das Badlantic verendet an Missmanagement und fehlender Bereitschaft der Entscheidungsträger, sich ernsthaft für den Fortbestand zu engagieren. Der Vertrag mit E.on war von Anfang an ein Fehler, an Energiesparkonzepten bestand von deren Seite kein Interesse. Viel zu lange haben die Gesellschafter zugelassen, wie Geschäftsführerin Branka Trube das Badlantic niedergemanagt und das Personal demotiviert hat. Dass den Betreibern der Wille fehlt, das Ruder herumzureißen, zeigte sich erneut mit der Berufung des Interims-Geschäftsführers Hermann Roks. Er will sich kurz vor der Rente offenbar nichts mehr beweisen, denn wieso sonst nimmt er die notwendige „strukturelle und atmosphärische Verbesserung“ nicht selbst auf die Hörner. Das Freibad möchte er sowieso schließen. In der Tat, was soll denn ein Freibad, wo das Wasser nicht geheizt wird. Während in Hamburg die Freibäder dieses Jahr früher geöffnet werden sollen, meint das Badlantic, es sich leisten zu können, für eine Woche erst mal alle Türen dichtzumachen. Danach bleibt die Halle für drei Wochen dicht (auch das leisten sich andere Bäder nicht), und das Freibad steht zum günstigen Tarif offen. Wenn danach die Halle wieder öffnet, gibt es nur noch den teuren Einlass ins Kombibad (Halle und Freibad). Kinder, die ihre Ferien zu Hause verbringen, können sich zum Kombitarif im Hochsommer nicht mehr täglich wie früher nur das günstige Freibad leisten. Wenn man das Freibad so betreibt, dann ist die Schließung tatsächlich die absehbare Folge des miserablen Managements. Dass es auch anders geht, sieht man in Volksdorf. Dort gibt es ein ganzjährig beheiztes Außenschwimmbecken. Das Personal ist offensiv freundlich und serviceorientiert, das Bad wird auch nicht zum Reinigen für einen halben Tag geschlossen, sondern ist täglich geöffnet. Der energieteure Saunabesuch wird nicht geschenkt, sondern extra berechnet. Keiner rüttelt dort an der Existenzberechtigung, das Parkbad wurde gerade für fünf Millionen Euro saniert. Und das war sehr viel sanierungsbedürftiger als unser zumindest räumlich immer noch schönes Badlantic. Die Stadt und die Betreiber sollten ernsthaft nach einem Rettungsweg suchen, statt es endgültig abzuwirtschaften.

Evelyn Bellieno, Ammersbek

Personal nicht patzig

Als langjähriger Badlantic-Schwimmer und Saunagänger bin ich mit dem Preisleistungsverhältnis zufrieden. Ebenso meine Gesprächspartner. Vielleicht sollte man wie im Arriba ein Drei-Stunden-Ticket und Tagesticket einführen. Wem der Aufguss fehlt, sollte fragen. Während der ganzen Zeit habe ich vom Personal keine patzige Antwort erhalten.

Günther Rosinski

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