Renovierung kostet 300.000 Euro. Gottesdienste bis September auch in Zelt und Scheune

Trittau. Die Martin-Luther-Kirche der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Trittau wird für etwa 300.000 Euro saniert. Bis zum September werden dort keine Gottesdienste mehr abgehalten. Während der Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten ziehen die Pastoren Matthias Heitmann und Anke Schäfer daher um und feiern die Gottesdienste an anderen und zum Teil recht ungewöhnlichen Orten.

In der Kirche haben die Handwerker und Restauratoren eine Menge Arbeit vor sich. Architektin Christine Johannsen hat mit den Pastoren, zwei Vertretern des Restauratorenteams, der Kirchenmusikerin Barbara Fischer sowie Michael Buck von der Gerüstbaufirma das Gebäude ausführlich besichtigt und die Bauarbeiten genau abgesprochen. Das Ergebnis: Die Kirche soll innen und außen saniert werden.

„Der Dachstuhl ist beschädigt, und das Eichenholz muss teilweise ausgetauscht werden“, sagt die Architektin. Die Holzbalken im Dachstuhl, die Sparren sowie die sogenannten Schwellen stammen aus dem 15. Jahrhundert. Teilweise klaffen Lücken zwischen den hölzernen Verbindungen. Andere Balken werden komplett ausgetauscht. Innen werden die Empore und die Decke gereinigt, Wände neu verputzt und gestrichen. Zudem sollen schadhafte Ziegelsteine in der Mauer ersetzt werden.

Für die Sanierung muss die Kirchengemeinde auf ihre Rücklagen zurückgreifen. Mit 55.000 Euro werden die Arbeiten von der Aktivregion Holsteins Herz unterstützt.

Der erste Gottesdienst an neuer Stelle unter dem Motto „Kirche aus dem Häuschen“ wird am Sonntag, 25.Mai, in der Wassermühle in Trittau gefeiert. Im Kulturzentrum geht es um das Thema „Betende Hände“.

Am Pfingstsonntag, 8. Juni, heißt es „Himmel, Erde, Luft und Meer“ in der Scheune auf dem Sängerberg. Zum Finale der Fußballweltmeisterschaft am Sonntag, 13. Juli, gibt es einen Zeltgottesdienst vor der Martin-Luther-Kirche. Alle Gottesdienste beginnen um 10 Uhr. Am 13. Juli kann abends ab 20 Uhr gemeinsam das Endspiel auf einer Leinwand geschaut werden. Dazu gibt es Fassbier und Grillwurst. Der Erlöse des Abends kommt dem Neubau der Orgel zugute.

Der erste Gottesdienst in der renovierten Kirche soll am Sonntag, 7. September, gefeiert werden. „Wir sind schon ein wenig aufgeregt“, sagt Pastorin Anke Schäfer. Und Kirchenmusikerin Barbara Fischer ergänzt: „Das sind neue Erfahrungen für uns alle. Schließlich müssen die Gottesdienste und deren Liturgien für jede Woche neu geplant werden.“

Nach den Sanierungen kehrt erst einmal wieder Ruhe in der Kirche ein – bis voraussichtlich 2016 die Orgel erneuert wird. Kirchenmusikerin und Kreiskantorin Fischer: „Der Orgelbauer ist bereits mit dem Neubau beauftragt.“ Die Gemeinde sammelt noch Spenden für den Orgelneubau. Wer möchte, kann auch Pate für eine Orgelpfeife werden. Mit 216.400 Euro Spenden sind bis jetzt rund zwei Drittel der Gesamtkosten gedeckt.