Förderverein der Kirchenmusik vor 40 Jahren entstanden. Zum Jubiläum gibt es am 18. Mai ein Fest mit 250 Künstlern

Bargteheide. Die Predigt soll kurz sein. Das hat Pastor Jan Roßmanek schon versprochen. Es wird auch keine langen Festreden geben. Nur zwei kleine Grußworte. Eins von Bürgermeister Henning Görtz. Und eins logischerweise von Elke Knop-Schneickert, denn sie ist die Vorsitzende des Fördervereins Bargteheider Kirchenmusik. Und der feiert seinen 40. Geburtstag und steht daher im Mittelpunkt der Festveranstaltung, die passenderweise für Sonntag, 18. Mai, geplant ist. Dem Sonntag Kantate, an dem die evangelischen Kirchen bundesweit dazu auffordern, dem Herren ein neues Lied zu singen.

Auch auswärtige Gäste werden beim Jubiläumsfest auftreten

Das muss durchaus keine geistliche Musik sein. In Bargteheide werden die Herren von der Gruppe Fastewall Shantys in den Reigen der Geburtstagständchen einflechten. Und ins Platt- und Norddeutsche mischt sich der Klangmix, den die Musikklasse der Johannes-Gutenberg-Schule mit ihren Instrumenten beisteuert. „250 Mitwirkende werden das Fest gestalten“, sagt Knop-Schneickert, die sich über die große Teilnahme freut.

Auch auswärtige Gäste werden teilnehmen, anders als beim alljährlichen Musikfest, das in diesem Jahr durch das Jubiläumsfest ersetzt wird und mit dem die Kirche ein neues Konzept ausprobiert. „Wenn es klappt, soll es in den nächsten Jahren so weitergehen“, sagt Pastor Roßmanek. Damit werde eine in die Jahre gekommene Reihe neu belebt. So reisen am Sonntag Kantate auch die Jugendband aus Eichede, der Gemischte Chor aus Sülfeld und der Knabenchor aus Lübeck an.

Dass die Bargteheider Kantorei ebenfalls dabei ist, versteht sich. Schon allein deshalb, weil der damalige Kantor Dietrich Chappuzeau den Anstoß gab und am 18. Juli 1974 den „Freundeskreis der Bargteheider Kirchenmusiken“ ins Leben rief – gemeinsam mit acht Mitstreitern. Die ersten fünf Jahre leitete Christiane Reimann den Freundeskreis, danach übernahm Kantor Chappuzeau die Geschäfte. Es folgte Rolf Petersen, bis 1985 Hella Lorberg an die Reihe kam und unter ihrem Vorsitz aus dem Freundeskreis 1991 ein Verein wurde.

„Hella Lorberg war 16 Jahre im Amt, ich bin nun schon 13 Jahre Vorsitzende“, sagt Elke Knop-Schneickert. Nur fünf Leiter in 40 Jahren, das beweist Kontinuität und zeigt, wie stark der private Förderverein in die Kirche integriert ist. „Die Zusammenarbeit ist exzellent, das ist längst nicht überall so“, sagt Pastor Roßmanek.

Auch beim heiklen Thema Geld hört die Freundschaft nicht auf. Hier zeigt sich im Gegenteil das gegenseitige Vertrauen. Es gibt zwar unterschiedliche Konten, das der Kirche und das des Fördervereins. Aber auf welches auch immer die Spenden überwiesen werden, der Spender könne sich drauf verlassen, dass das Geld an der richtigen Adresse lande. „Das rechnen wir schon richtig auseinander“, sagt Pastor Roßmanek. „Uns allen geht es allen darum, die Kirchenmusik in Bargteheide zu fördern.“ Und das funktioniert, seit mittlerweile 40 Jahren.

Der Förderverein übernimmt auch Bürgschaften für große Konzerte

Für Andis Paegle, seit 2008 Kantor in Bargteheide, ist das besonders wichtig. „In einem solchen Förderverein steckt eine ungeheure Energie“, sagt er. Die müsse man nutzen. Das beflügele die Arbeit gegenseitig. Auch finanziell. „Wir übernehmen Ausfallbürgschaften für die großen Konzerte“, sagt die Vereinsvorsitzende. Am 14. September wird das Mozart-Requiem aufgeführt, am 14. Dezember die ersten drei Teile von Bachs Weihnachtsoratorium. Knop-Schneickert: „„Wir decken eine mögliche Unterfinanzierung der Konzerte mit jeweils bis zu 4000 Euro.“

Mit den Beiträgen allein, ist das Geld nicht aufzubringen, auch wenn aus den acht inzwischen 89 Mitglieder geworden sind. 2300 Euro sind viel, aber nicht genug. Sponsoren werden gebraucht. Und es gibt sie zum Glück. Vereinsvorsitzende Elke Knop-Schneickert ist auch für das Jubiläumsfest auf Tour gegangen und hat Erfolg gehabt. „Ich musste gar nicht mehr viel sagen.“ Es hat sich herumgesprochen, was der Förderverein auf die Beine stellt.