Zwei Wehren waren mehr als drei Stunden im Einsatz

Kuddewörde. Es muss irgendwie am Namen gelegen haben: Romanow heißt der Wallach, der am 1. Mai im Sachsenwald gerettet werden musste. Romanow wie der letzte russische Zar, der vor fast hundert Jahren abdanken musste und dann ermordet wurde. Das Zarenreich ging unter. Romanow das Pferd hat überlebt. Weiß ist sein Fell, am Bauch bis zur nächsten Wäsche schlammfarben, denn es versank im Moor. Der Untergang in Kuddewörde. Zum Glück nur ein Untergang bis zum Bauch, da erschöpft sich die Metapher.

„Das Pferd war mit dem linken Hinterbein ganz und mit dem linken Vorderbein zur Hälfte eingesunken“, sagt Sven Bittroff von der Freiwilligen Feuerwehr Kuddewörde. „Um 11.41 Uhr wurden wir alarmiert. Wir haben die Hufe freigeschaufelt, das war schnell gemacht. Aber das Pferd war zu schwach zum Aufstehen, obwohl es vom Tierarzt Adrenalin bekommen hatte.“ Die Freiwillige Feuerwehr Hamfelde/Dahmker kam zur Unterstützung, etwa 20 Einsatzkräfte halfen bei der Rettung. „Wir haben eine Plane unter das Pferd gelegt und es dann mithilfe eines Traktors auf einen Weg gehievt.“ Der Tierarzt habe ihm noch eine Infusion gegeben. „Und dann war er nach 20 Minuten wieder auf den Beinen.“ Mit der Rettung aus dem Moor und dem anschließenden Transport waren die Wehren bis 15.15 Uhr beschäftigt.

Eigentlich hätte das Tier im Sachsenwald zwischen Rotenbek und Grande nicht versinken dürfen: „Das ist ein Landschaftsschutzgebiet, da darf man sich gar nicht aufhalten“, sagt Bittroff. Es gebe keine Wege, die Besitzerin habe das Pferd an der Bille spazieren geführt.

Romanow wird dieser Gang sicher länger in Erinnerung bleiben. Der Feuerwehr auch. Sven Bittroff: „Das war unsere erste Tierrettung.“ Katzen kämen entgegen des Feuerwehr-Rettungs-Klischees meist allein wieder vom Baum.