Die Ahrensburger Band Dreamwood tritt in neuer Besetzung beim Wettbewerb MusicStorm an. Das Trio will mit der Musik auch die Natur schützen

Ahrensburg. Die Mitglieder der Band Dreamwood (Traumwald) aus Ahrensburg haben eine Zeit der Umbrüche hinter sich. Dino Schachten, 23, und Christiana Chiyad, 24, sind sich einig: Sie wollen ihre Musik zum Beruf machen. Dafür, wenn nötig, den Wohnort zu wechseln, alles stehen und liegen zu lassen, stellt für beide kein Problem dar. Diese Bereitschaft konnten die anderen ehemaligen Bandmitglieder offenbar nicht aufbringen. „Sie wollten Musik machen, aber dann doch eher als Freizeitbeschäftigung“, sagt Dino. Darum verließen drei Mitglieder Dreamwood vor Kurzem. Dino und Christiana standen wieder am Anfang.

Im Dezember 2012 standen die beiden als Duo zum ersten Mal auf der Bühne. Mit zwei Gitarren, einer Flöte und zwei Stimmen. Doch sie merkten schnell, dass eine Band nötig war, um die Ideen von Musik live vor Publikum zu präsentieren. „Wir haben auch andere Instrumente eingespielt und das alles zusammengestellt, nur konnten wir so nicht auftreten“, sagt Christiana.

Sie spielt Gitarre, Querflöte und Ukulele auf der Bühne und singt auch noch. Dino ist für die Technik zuständig; mischen und zusammenschneiden. Zudem spielt er Gitarre und singt ebenfalls. Beide hatten so viele Ideen und Wünsche, dass „einfach eine Band hermusste“.

Jetzt, etwa ein Jahr nach der Gründung der Gruppe, mussten sich die beiden Vollblutmusiker wieder auf die Suche nach Mitmusikern machen. Auf eine Facebook-Anzeige meldete sich die 18-jährige Jana Rothe aus Hamburg. Jana: „Ich war erst nicht sicher, ob ich die Zeit dazu habe. Aber am Ende habe ich die beiden einfach angeschrieben.“

Christiana schickte die Noten mehrerer Songs nach Hamburg und verabredete ein Treffen. „Da musste ich mich erst einmal einlesen“, sagt Jana. Die 18-Jährige übernimmt den Part der Keyboard- beziehungsweise Klavierspielerin. Jana singt ebenfalls und spielt auch Querflöte.

Da Schlagzeug und Bass aber immer noch fehlen, setzt das Trio auf eine Übergangslösung. „Es gibt Musikerkollegen, die uns bei Auftritten helfen und dann die fehlenden Instrumente spielen. Aber sie sind kein fester Bestandteil der Band“, sagt Christiana.

18 Songs haben Dreamwood in ihrem Repertoire. Genügend Material, um „jeden Monat ein neues Musikvideo“ zu drehen, gibt es demnach auch. Der filmliebende und technikaffine Dino geht richtig darin auf. Auch Christiana gefallen die Videos am Ende sehr: „Beim Dreh an sich war es bisher immer sehr kalt, und man war froh, als es vorbei war. Doch das fertige Video entschädigt dafür.“ Die beiden nehmen auf dem Weg zum beruflichen Ziel jede Strapaze in Kauf. Ihre Musik zur Haupteinnahmequelle zu machen, daran tüfteln Dino, Christiana und jetzt auch Jana mit Hochdruck.

Um Geld zu verdienen, arbeiten Christiana Chiyad in einem Lakritzladen und Dino Schachten im IT-Service. Dino: „Die Ideen sprießen. Nur die Zeit, das alles umzusetzen, ist durch den Job nicht immer da.“ Jede freie Minute werde für die Musik genutzt. Das erste eigene Album mit 13 Songs soll Ende dieses Monats fertig sein.

Dreamwood haben bereits einige Erfolge feiern können. In Texas, Irland, Deutschland und der Schweiz spielen Radiosender ihre Musik, genauer den Song „Ships“. „Drei Viertel unserer Fans kommen auch nicht aus Deutschland“, sagt Christiana, „sondern aus Brasilien, den USA und Malaysia.“

Sie hat das Marketing für die Band übernommen und kümmert sich um Anfragen und Aufträge. „Einige Sender habe ich angeschrieben, andere sind auf uns zugekommen.“ Der Nachwuchswettbewerb MusicStorm ist allerdings ihr erster Bandcontest. Das ist also eine völlig neue Erfahrung für die Musiker.

Dreamwood machen nach eigener Einschätzung Peaceful Mystic Rock unter dem Motto „Music for the planet“. Ihre Richtung beschreiben sie so: „Wir sind kreativ und experimentierfreudig. Aber die Musik bleibt immer alltagstauglich. Mal ist es etwas entspannter, mal mystisch, aber auch rockig.“

Die Texte sind stets auf Englisch. „Ich kann mich in der Sprache einfach besser ausdrücken, und es singt sich gut“, sagt die Sängerin. Zudem könnten die Fans aus dem Ausland sie so viel leichter verstehen. Um die Musik zu machen, die ihr am Herzen liegt, hat Christiana eine Ausbildung zur Opernsängerin abgebrochen. „Vieles, was ich gelernt habe, ist heute nützlich. Aber ich wollte einfach freier sein in meiner Musik.“

Das Thema Umwelt ist dem Trio sehr wichtig. Dreamwood produzieren ihre Musik auf umweltfreundlichen Wegen. Sie verwenden Ökostrom bei Aufnahmen, ihre Visitenkarten sind aus Recyclingpapier. Das seien zwar nur Kleinigkeiten, aber jeder Schritt sei wichtig. Die Band will einen Teil der Erlöse aus ihrem CD-Verkauf an unterschiedliche Umweltorganisationen spenden und innovative Projekte zum Schutz der Umwelt unterstützen. Christiana hat auch den World Wide Fund For Nature (WWF) angeschrieben. „Wir wollen einen Ausgleichsbeitrag für die Umwelt leisten, wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, für ein Konzert oder einen Videodreh.“

Christianas Vorbilder – nicht nur musikalisch, sondern auch umwelttechnisch – sind Paul Simon (Simon & Garfunkel) sowie die verstorbenen Beatles George Harrison und John Lennon. „Die haben etwas bewegt und sich eingesetzt“, sagt die 24-Jährige. Und auch Dreamwood wollen etwas bewegen. Dino: „Die Umwelt liegt uns am Herzen. Wenn wir mehr Geld mit der Musik verdienen, werden wir auch mehr spenden können.“

Die Band aus Ahrensburg spielt häufig in Hamburgs Fußgängerzonen. Dino: „Das ist ein gutes Training, und es macht einfach Spaß.“ Zu sehen, wie die Menschen stehen bleiben, um zuzuhören, das sei etwas ganz Besonderes. Der erste Auftritt mit Neumitglied Jana ist auf einem Flohmarkt in Hamburg-Eppendorf am 1. Juni. Vorher wird aber noch das Video für den Nachwuchswettbewerb MusicStorm gedreht.