Mehr als 50 Aussteller kamen zur Messe in Trittau. Wer sich traute, konnte zum Beispiel beim Kammerjäger Milbenkäse probieren

Trittau. Auf der Messe „Trittauer Schaufenster“ lockten mehr als 50 Aussteller mit verrückten, blumigen und wohltätigen Ideen. Die Gewerbegemeinschaft Trittau (GGT) organisiert die Messe alle zwei Jahren. Einige Aussteller wie Schmelzer Hörsysteme oder Der Buchladen aus Trittau waren zum ersten Mal dabei. Andere wie die Tischlerei Marquardt und Nitor Schädlingsbekämpfung hatten schon Messeerfahrung. Sie alle wissen: Präsentation ist das A und O auf der Messe. Darum machte Nitor mit Milbenkäse zum Probieren auf sich aufmerksam, und die Firma Schmelzer verschenkte Rosen.

„Wir gehen hier in die Charmeoffensive“, sagt Regine Schweim. Die Assistentin der Geschäftsführung bei Schmelzer Hörsysteme verteilte die Rosen zusammen mit der Auszubildenden Lena Fildebrandt. Es sei eine gute Gelegenheit, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Schweim: „Gerade wenn es um Hörgeräte geht, haben doch viele Hemmungen. Eine Brille dagegen ist ein modisches Accessoire.“

Zwei Stände weiter empfangen Anja Weck und Maike Lütt die Besucher an einem prall gefüllten Bücherregal. Weck ist Inhaberin des Buchlandes an der Poststraße in Trittau und hat sich etwas Besonderes für die Messe überlegt. „Wir verkaufen Lose für je einen Euro. Und wer gewinnt, darf sich ein Buch aus der Kiste hier nehmen.“ Darin stapeln sich etwa 200 Exemplare. Was die Damen beim Losverkauf einnehmen, soll einem guten Zweck gespendet werden. Weck: „Es steht noch nicht fest, wohin das Geld genau gehen soll. Sicher ist nur, es bleibt in Trittau.“

Die Firma Nitor Schädlingsbekämpfung lockt die Besucher alle zwei Jahre mit einer ausgefallenen Idee an ihren Stand. Es gab schon Schaben im Terrarium, einen Flohzirkus und eine Insektenkochshow. In diesem Jahr lautet das Motto: „Fressen und gefressen werden“. Wer mutig ist, probiert ein Stück des als „Trüffel unter den Käsesorten“ bezeichneten Milchproduktes. Eine Kamera zeigt live, was die Milben auf dem Käse genau machen. „Sie fressen die äußere Schicht des Käses und hinterlassen zudem ihren Kot“, erklärt Junior-Chef Kristof Handke. Das mache den würzigen Geschmack aus. Viele Besucher zeigen sich skeptisch, wagen aber dennoch einen Versuch. Nur die Tatsache, dass die Tiere auf dem Käse noch leben, löst Bedenken aus. „Im Magen haben die Milben keine Chance zu überleben“, versichert Handke.

Seit mehr als 30 Jahren gibt es in Grönwohld die Tischlerei Marquardt. Werner Marquardt und seine Frau Marita präsentieren sich regelmäßig bei der Messe, diesmal mit einem Zeitungsständer in Gestalt eines Hundes. „Er soll 120 Euro kosten, der Erlös ist für die Kinderkrebshilfe bestimmt.“ Marquardt sagt, er wolle zeigen, dass es noch kleine Firmen gibt.