Organisation und Engagement machen die Band Lighthouse aus. Die Musiker sind in der zweiten Runde des Nachwuchswettbewerbs MusicStorm

Bad Oldesloe/Tonndorf. Die vier jungen Männer der Band Lighthouse (zu Deutsch: Leuchtturm) könnten unterschiedlicher nicht sein. Drei von ihnen wohnen in verschiedenen Stadtteilen Hamburgs, einer in Bad Oldesloe. Jeder hat einen eigenen Freundeskreis, einen anderen Berufswunsch. Und zwei von ihnen spielen in mehreren Bands. Doch ihre Musik bringt sie immer wieder zusammen. Und das schon fast zwei Jahre lang. Die aktuelle Besetzung von Lighthouse mit Schlagzeuger Lasse Barth gibt es allerdings erst seit einem dreiviertel Jahr.

Alexander Hosenberg erinnert sich: „Lasse und seine Band haben wir im Juli 2013 beim Hamburger Bandwettbewerb PopUp im Knust kennengelernt.“ Kurze Zeit später bewarb sich der 14-jährige Lasse um den Posten des Drummers bei Lighthouse. Alexander, von allen nur Xandi genannt, erklärt, warum die Wahl auf Lasse fiel: „Es hat einfach alles gepasst: die Musik, der Stil und vor allem das Zwischenmenschliche.“ Dass der 14-Jährige genommen wurde, war für ihn kein Grund, seiner Band „The Vagabonds“ den Rücken zu kehren. Im Gegenteil. Lasse: „Ich dachte mir: Warum eigentlich nicht zwei Bands?“

Es gilt, organisatorisch und musikalisch Kompromisse zu finden

So sieht es auch Gitarrist und Sänger Xandi. Der 18-Jährige spielt bei Lighthouse mit und gehört gleichzeitig zum Ensemble von „Paul Jacobi & Band“. Und dennoch funktioniert die Zusammenarbeit. Xandi: „Bei uns gibt jeder immer das Beste. Wir ändern und probieren so lange herum, bis alle zufrieden sind.“ Musikalisch gebe es viele Übereinstimmungen. Aber auch die Unterschiede sind groß. Xandi hört beispielsweise sehr gern deutsche Lieder. „Mit deutschen Texten kann man einfach viel transportieren.“ Gitarrist Maximilian Witte (der Oldesloer) dagegen findet keinen Gefallen daran. „Englische Texte sind einfach besser“, sagt er. Der 18-Jährige sieht zwei Vorteile. Einmal sei es einfacher, mit englischen Songs bekannt zu werden, außerdem achteten viele Zuhörer gar nicht auf den Inhalt der Texte. Das könnte auch ein Vorteil für Lighthouse sein. Die Band singt ausschließlich auf Englisch.

Sänger und Gitarrist Xandi ist für die Texte der Band zuständig. „Ich schreibe auch die Harmonien, doch wir verändern immer noch viel an den Songs.“ Jeder hat seine Musikrichtung, seine Bands, die er gern hört. Und deren Einflüsse finden ihren Weg in die Songs von Lighthouse. Songwriter Xandi lässt sich von der Band Oasis inspirieren. Gitarrist Maximilian bringt den Punkrock in die Band. „Ich höre gern Musik von Antiflag, Billy Talent und Blink182.“

Da wundert es kaum, dass die vier jungen Männer lange überlegen und diskutieren, wenn sie nach der Musikrichtung der Band gefragt werden. Bassist Lukas Rachwitz fasst zusammen: „Man könnte sagen, wir machen Brit-Rock mit Punkeinflüssen.“ Das soll bedeuten, Lighthouse lassen sich von den Bands der britischen Rockszene und von Punkmusikern inspirieren. Kompromisse finden ist darum das Zauberwort ihrer Zusammenarbeit.

Jedes Bandmitglied hat seine Funktion. Das mache die Zusammenarbeit einfacher. Punkfan Maximilian ist für den harten Sound und die Energie, vor allem auf der Bühne, zuständig. Bassist Lukas ist das Organisationstalent der vier. „Ich schreibe uns bei Wettbewerben ein und verfasse Texte für Veranstaltungen.“ Der 14-jährige Lasse sagt von sich selbst: „Ich bin der Mann mit den Fans.“ Die anderen lachen zwar bei dieser Aussage, müssen ihm aber recht geben. Der Schlagzeuger bringt immer viele Freunde zu den Konzerten mit. Songwriter Xandi sorgt für die Harmonie in der Band, und das nicht nur auf der musikalischen Ebene.

Dass ihre Strategie aufgeht, zeigt die Zahl der Auftritte. Schlagzeuger Lasse: „Wir spielen ein- bis zweimal im Monat.“ Seit der ehemalige Schlagzeuger Julien die Band verlassen hat und Lasse dazukam, stehen die Jungs öfter vor Publikum. Der 18-jährige Maximilian weiß: „Und dann gibt es da ja auch noch die ganzen Musikwettbewerbe.“ Lighthouse haben schon an sechs Wettbewerben teilgenommen. Drei davon sind noch nicht zu Ende. Xandi: „Das ist schon ein ziemlicher Organisationsaufwand.“ Doch die vier wollen, dass immer etwas los ist. „Das macht den Reiz einer Band, unserer Band, aus. Wir wollen uns ja bekannt machen und auf der Bühne stehen“, beschreibt der Sänger.

Die Musik sei ihnen wichtig, aber gleich das Hobby zum Beruf machen? „Sicher ist es ein Traum, aber viele Musiker haben es nicht leicht“, sagt Maximilian. Und Xandi stimmt ihm zu: „Wir schauen einfach, was daraus wird. Aber Druck machen wir uns nicht.“ Nur Lasse will nach Abitur und Studium unbedingt Berufsmusiker werden. „Das ist für mich ganz klar.“

Die Konkurrenz beim Wettbewerb MusicStorm ist stark

Dass sie jetzt für den Nachwuchswettbewerb MusicStorm ein Musikvideo drehen müssen, sei eine Herausforderung. Zehn Songs standen zur Auswahl. Xandi: „Die Wahl fiel auf „This is a warning“ (zu Deutsch: Das ist eine Warnung).

Sich gegen die anderen Teilnehmer zu behaupten, werde ebenfalls nicht einfach sein. Gitarrist Maximilian: „Ich kenne einige der Bands wie Vantage, die Kleinstadtpioniere, Aimless und Blaxun. Da sind schon starke Konkurrenten dabei.“