Interesse gering: Nur drei Bewerbungen eingegangen. Bürgermeister beklagt fehlendes Engagement

Oststeinbek. Die Einladung wurde großzügig versandt, der Rücklauf war enttäuschend. Oststeinbek suchte Kandidaten für den Jugendbeirat der Gemeinde. 648 Briefe waren an Jugendliche und junge Erwachsene verschickt worden – nur fünf Antworten kamen zurück. Als dann auch noch zwei der fünf Kandidaten absprangen, war der Jugendbeirat mangels Interesse wieder einmal nicht zustande gekommen. Das für zwei Jahre zu wählende Gremium muss nämlich aus mindestens vier Mitgliedern bestehen. Zuletzt hatte es 2012 einen Jugendbeirat in Oststeinbek gegeben.

„Das ist sehr schade, dass die jungen Menschen ihre Chance nicht wahrnehmen, in der Gemeinde etwas zu bewegen“, sagt Bürgermeister Jürgen Hettwer und verweist auf die Möglichkeiten des Ehrenamts: „Die Jugendbeiräte haben ein Antrags- und Rederecht in Ausschüssen und in der Gemeindevertretung, wenn Belange der Jugend erkennbar berührt sind. Außerdem dürfen sie auch am nicht öffentlichen Teil der Sitzungen teilnehmen, bekommen also nützliche Informationen, die ihnen helfen, als Kommunikatoren für ihre Altersgruppe zu wirken.“

Hettwer vermutet, dass der zeitliche Aufwand viele Jugendliche abhält. „Viele wollen sich nicht verpflichten.“ Der Bürgermeister hofft, dass mehr Jugendliche begreifen, dass sich der Aufwand lohnt, wenn es um die Vertretung eigener Interessen geht. Nächster Versuch: in einem Jahr.