Frieden, Einigkeit und Verständnis, dazu rufen die Geistlichen in der Kirche immer wieder auf – auch in Ahrensburg.

Doch in der Schlossstadt scheinen diese Wünsche von der Gemeinde nicht gehört und von der Kirche selbst nicht gelebt zu werden. Denn nachdem sich der Förderverein St. Johannes und der Kirchengemeinderat geeinigt hatten und die St. Johanneskirche wieder eröffnet wurde, gibt es nun erneut Streit.

Der Förderverein möchte an seinen Laienandachten festhalten. Und zwar um Punkt 9.30 Uhr an Sonntagen, an denen kein Gottesdienst in der St. Johanneskirche gefeiert wird. Ein anderer Wochentag oder gar eine andere Uhrzeit kommt nicht infrage. Deswegen kündigt der Vorsitzende des Fördervereins, Hans-Peter Hansen, auch schon den nächsten Termin für eine Andacht an, den 4. Mai.

Von Gesprächsbereitschaft mit der Kirche zeugt diese Haltung nicht. Denn der Gemeinderat hat den Wunsch geäußert, dass während eines anderen Gottesdienstes in Ahrensburg keine Laienandacht in der St. Johanneskirche gehalten werden soll. Zu jeder anderen Zeit können sich die Mitglieder des Fördervereins weiter in der Kirche zum Gebet treffen.

Offenbar fürchtet die Kirchengemeinde die Konkurrenz. Denn was sollte sie sonst gegen Gläubige haben, die sich sonntags in einer Kirche treffen, um gemeinsam zu beten? Der Wunsch des Kirchengemeinderats ist nachvollziehbar. Es wäre für das Zusammenwachsen einer immer noch tief zerstrittenen Gemeinde nicht förderlich, wenn sich konkurrierende Veranstaltungen gegenseitig die Besucher streitig machten.

Der Förderverein sollte in diesem Fall Verständnis zeigen. Er hat sein Ziel mit der Wiedereröffnung der Kirche erreicht. Er hat der Gemeinde sogar auf schmerzliche Weise gezeigt, was ihre Pastoren selbst predigen – nämlich was Menschen alles erreichen können, wenn sie zusammenhalten. Die Kirche hat eingelenkt. Es ist Zeit für einen dauerhaften Frieden.