Kritik an Verfahren gegen Ahrensburger Geistlichen. Neuer Streit um Andachten in St. Johannes

Ahrensburg. „Damit wird doch unsere Kirchengemeinde zerstört.“ Mit diesen Worten beschreibt Hans-Peter Hansen, Vorsitzender des Fördervereins St. Johannes, seinen Unmut über das Ungedeihlichkeitsverfahren gegen den Ahrensburger Pastor Helgo Matthias Haak. Wie berichtet, hatte das Landeskirchenamt dem Geistlichen seinen Dienst in der Schlosskirche untersagt. „Der ist ihnen wohl umbequem“, so Hansen empört. Denn Haak soll zum einen Wissen über den Missbrauchsskandal in der Ahrensburger Kirche haben. Zum anderen habe er sich kritisch über die geplante Entwidmung der St. Johanneskirche geäußert.

„Wir hoffen, dass es bald eine friedliche Lösung gibt“, so Hansen am Karfreitag bei der Andacht vor der St. Johanneskirche: „Denn wir wollen nicht, dass noch ein Streit auf unsere Kirche zukommt.“ Diesen könnte es dennoch bald geben. Obwohl die Wogen in der Auseinandersetzung um die St. Johanneskirche geglättet schienen, bahnt sich erneut Streit wegen des Gotteshauses an der Rudolf-Kinau-Straße an.

Denn der Förderverein möchte weiterhin an Sonntagen, an denen kein Gottesdienst in der St. Johanneskirche stattfindet, Laienandachten halten. Der Kirchengemeinderat ist damit offenbar nicht einverstanden und hat Laienandachten am Sonntagvormittag explizit ausgeschlossen. In einer Erklärung der Vorsitzenden, Pastorin Anja Botta, heißt es, dass auch für von außen kommende Menschen erkennbar sein soll, wo es Gottesdienste am Sonntagmorgen gibt. Vor Kurzem hatten sich der Gemeinderat und der Förderverein geeinigt. „In diesem Vertrag ist geklärt, dass zwei Gottesdienste im Monat in der St. Johanneskirche gehalten werden. Außerdem, dass es weiter Andachten geben darf. „Darüber, wann diese stattfinden sollen, ist nicht gesprochen und auch nichts vereinbart worden“, so Hansen verärgert. „Wir wollen an der Tradition festhalten.“ Die Kirche hatte ihm jetzt sogar zugesagt, an drei Tagen im Monat einen Gottesdienst in der St. Johanneskirche zu halten. Dann bliebe immer noch mindestens ein Sonntag für eine Laienandacht. Und so plant der Förderverein für Sonntag, 4.Mai, um 9.30 Uhr eine Andacht.

Am Ostersonntag soll die Kirche nach mehr als acht Monaten mit einem Gottesdienst wiedereröffnet werden. Als Grund für die Schließung gab der Kirchengemeinderat zu hohe Kosten an. Seitdem hielten die Mitglieder des Fördervereins an 43 Sonntagen vor der Kirche Andachten. In dem Vertag ist jetzt geregelt, dass der Förderverein für die Kosten aufkommt.