Anlieger der Straße Brauner Hirsch fragen: Warum gilt in unserer Siedlung am Hagen ein anderes Recht als in Ahrensfeldes Dorfstraße?

Ahrensburg. Wenn ihr achtjähriger Sohn seinen Schulweg antritt, ist Anja Steinkamp in großer Sorge. Ihre Nachbarin Dana Peth wohnt seit vier Monaten im Ahrensburger Stadtteil Am Hagen. Seitdem bringt sie ihren ebenfalls acht Jahre alten Sohn wieder zur Schule. „Vorher ist er schon allein gegangen. Hier muss er die Straße Brauner Hirsch überqueren. Das ist mir zu gefährlich.“ Die Sorge um die beiden Kinder ist ein Grund für die Forderung der Mütter: Tempo 30.

Erlaubt ist auf der Straße im Ahrensburger Süden eine Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde. Zuviel, sagen die Mütter sowie andere Anwohner wie Karl-Heinz Bülow und Mark Sakautzki. „Zumal viele Autofahrer mit ihren Wagen deutlich schneller fahren“, sagt Anja Steinkamp. Besonders während des Berufsverkehrs sei auf der Straße viel los. 1700 Autos am Tag sind es laut der jüngsten Zählung der Stadt. Doch die Zahl ist aus dem Jahr 2010. Die doppelte bis dreifache Menge haben Mitglieder des ansässigen Vereins Bürgergemeinschaft am Hagen im vergangenen Jahr gezählt.

Anja Steinkamp: „Der Braune Hirsch wird von vielen Autofahrern als Abkürzung zwischen der A 1 und der Bundesstraße 75 genutzt. Auch viele Lastwagen fahren hier vorbei.“ Und das Verkehrsaufkommen zerrt nicht nur an den Nerven der Anwohner. „Es sind schon einige Außenspiegel von Autos abgefahren worden“, sagt Anja Steinkamp. Zuletzt an Dana Peths Wagen. „Er stand nur zwei Tage in einer Parkbucht an der Straße“, sagt die dreifache Mutter. Mehrere Anfragen bei der Stadt bezüglich einer Verkehrsberuhigung habe es geben, sagt Steinkamp. Unter anderem vom ansässigen Verein Bürgergemeinschaft am Hagen, der sich seit einigen Jahren für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der 2,7 Kilometer langen Straße einsetzt. Die Stadt allerdings, schließt das aus. „Der Braune Hirsch hat die Funktion einer Verbindungsstraße, auf denen gilt Tempo 50“, sagt Rathaussprecher Andreas Zimmermann. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde sei nur auf Wohngebietsstraßen möglich.

Aufgeben wollen die Anwohner trotzdem nicht. „Auf der Verlängerung unserer Straße im Ortsteil Ahrensfelde, der Dorfstraße, gilt Tempo 30“, sagt Anja Steinkamp. Laut Zimmermann sei die Regelung getroffen worden, als noch andere Vorgaben galten. „Bei einer erneuten Prüfung würde die Dorfstraße auch zu einer Tempo 50-Straße werden.“