Neubau am Mühlenredder ersetzt veraltete Einrichtungen und bietet Platz für 105 Kinder

Reinbek. Gute Aussichten für die Kinder, die an den städtischen Kindertagesstätten am Mühlenredder 117 und in der Schulstraße 24 in Reinbek untergebracht sind. Nicht zuletzt der milde Winter sorgt dafür, dass der Neubau am Mühlenredder 32, in dem die beiden betagten Einrichtungen zusammengefasst und dabei auch beträchtlich erweitert werden, wahrscheinlich schon im Mai fertiggestellt und zum 1. Juni bezogen werden könnte. Bislang war für die neue Kita als Eröffnungstermin der 1. August angesetzt worden.

Nicht nur die Nutzer der alten Kitas werden sich darüber freuen. Denn der Neubau in Modulbauweise bietet sehr viel mehr Kindern Raum: An den alten Standorten sind zurzeit alle 51 Plätze im Elementarbereich (im Alter von drei bis sechs Jahren) belegt. In der neuen Kita wird es neben den 60 Plätzen im Elementarbereich auch noch 30 Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren und 15 Hortplätze für die Betreuung nach der Schule geben. Insgesamt werden also 105 Kinder am Mühlenredder 32 auf einer Nutzfläche von 1386 Quadratmetern unterkommen – und es gibt sogar noch Erweiterungsmöglichkeiten, wenn der Bedarf steigen sollte. Knapp drei Millionen Euro investiert die Stadt in den Neubau. Etwa 880.000 Euro davon werden durch Fördermittel des Bundes und des Kreises finanziert.

Träger der neuen Kita wird nicht, wie bei den Vorgängern, die Stadt Reinbek sein, sondern der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der einen Vertrag mit fünf Jahren Laufzeit abgeschlossen hat, der sich bei Nichtkündigung automatisch verlängert. Der ASB will per Betriebsübergang die 16 Mitarbeiter der alten Kitas übernehmen und darüber hinaus bis zu sechs Vollzeitstellen neu schaffen. Alexander Frädrich, Fachreferent Kindertagesstätten im ASB-Landesverband Schleswig-Holstein, ist sehr zuversichtlich, dass er das qualifizierte Personal rasch findet, obwohl die Nachfrage nach Erziehern zurzeit deutlich größer als das Angebot ist: „Gute Kräfte können sich momentan ihren Job aussuchen. Aber für uns dürfte es nicht ganz so schwierig werden, weil Erzieher mit Gestaltungswillen wissen, dass sie sich in einer neuen Einrichtung besser einbringen können.“ Der ASB will in Reinbek dafür sorgen, dass verstärkt männliche Erzieher ins Team kommen – gern auch mit Migrationshintergrund. „Wir möchten auch bei den Pädagogen bewusst die gesellschaftliche Realität abbilden“, sagt Frädrich, der auch als Kita-Leiter arbeitet.

Vom neuen Gebäude ist er schon jetzt begeistert: „Es ist sehr großzügig geplant, bietet viel Fläche für die Kinder, zum Beispiel Extra-Funktionsräume für eine Lesewerkstatt oder Rollenspiele.“ Außerdem wird der Außenbereich, der in etwa zwei Wochen fertig sein soll, den Kindern zusätzliche Spielflächen eröffnen. Die Abnahme des Gebäudes erfolgt in drei Wochen.

Besonderer Clou der neuen Kita ist ein Angebot, das der ASB schon in anderen seiner Einrichtungen erfolgreich praktiziert: ein Kinderhotel, das den Eltern einen freien Wochenendabend beschert. Frädrich: „Wenn die Kinder bei uns übernachten, haben junge Eltern auch mal frei. Es ist ein schönes Erlebnis, wenn dann alle am nächsten Morgen gemeinsam frühstücken.“