Stormarner Turnerinnen müssen ihre Leistungen steigern, um auch kommende Saison in der Oberliga anzutreten

Bargteheide. Ihren nächsten Oberliga-Auftritt haben die Turnmädchen des TSV Bargteheide erst Anfang November in Kiel. Reichlich Zeit also, um bis zum zweiten von insgesamt drei Wettkampftagen ihre kleinen Verletzungen und Blessuren auszukurieren.

„Wenn alle Mädchen gesund und unverletzt sind, werden wir mit Sicherheit besser als in Norderstedt abschneiden“, sagt Trainerin Monika Schumacher. Zum Auftakt ihrer zweiten Oberligasaison konnten die Bargteheiderinnen nicht an die gezeigten Leistungen der Vorsaison (dreimal Rang vier) anknüpfen. Rhonda Ramm, Sherin Mari, Hella Arendt, Luisa Policke, alle 15, Karolina Zaczkowski und Marla Sander, beide 14, leisteten sich zudem zu viele Unkonzentriertheiten und belegten unter acht Teams den vorletzten Rang (138,70 Punkte) – vor dem TSV Kronshagen (137,50).

„Bliebe es dabei, würden beide Mannschaften am Saisonende in die Landesliga absteigen“, sagt Bargteheides Übungsleiterin, die seit mehr als 22 Jahren das Training der Turnsparte leitet. „Das wollen wir unter allen Umständen verhindern.“

In Kiel und vier Wochen später zum Saisonabschluss in Wedel (Kreis Pinneberg) will Schumacher mit einer wettbewerbsfähigen Mannschaft an den Start gehen. „Sherin wird sich bis dahin von ihrer Verrenkung im Nackenbereich erholt haben“, sagt Bargteheides Trainerin. „Und Hella, die sich in Norderstedt beim Einturnen das Knie verdreht hat, bleibt hoffentlich von weiteren Missgeschicken verschont.“ Zudem hofft Schumacher, dass Karolina ihre seit Monaten andauernden Knieprobleme bis November in den Griff bekommen wird. Dass einige Bargteheider Turnerinnen verletzt waren und derzeit nicht zu ihrem gewohnten Leistungsniveau finden, machte sich in Norderstedt deutlich am Balken bemerkbar „Insgesamt fünfmal sind wir während unserer vier Darbietungen vom Gerät gestiegen“, sagt Bargteheides Trainerin. „Das hat uns einige Punkte gekostet.“

Aber auch die rasche Entwicklung der Talente Marla und Luisa lässt Schumacher auf ein besseres Abschneiden hoffen. „Beide Mädchen arbeiten fleißig an einigen schweren turnerischen Elementen der Kür, die in der Oberliga verlangt werden“, sagt sie. „Wenn Marla und Luisa diese Passagen sicher turnen, werden wir Ausfälle oder Schwachstellen im Team in Zukunft leichter kompensieren können.“

Der erste Wettkampftag sorgte aber auch für erfreuliche Nachrichten: Rhonda zeigte am Sprung erstmals einen Tsukahara (Überschlag seitwärts mit einer Vierteldrehung und Salto rückwärts gehockt), während Luisa auf dem Balken ihren ersten Salto rückwärts wagte. „Das war große klasse“, sagt Schumacher. „Beide Mädchen können weit mehr, als sie sich häufig zutrauen.“

Auch privat scheint es zwischen den sechs Mädchen zu passen. „Die gute Stimmung zwischen uns sorgt für einen noch engeren Zusammenhalt“, sagt Hella. Sherin pflichtet ihr bei. „Bei Wettkämpfen fallen wir regelmäßig durch die lautesten Anfeuerungsrufe auf“, sagt die 15-Jährige. „Dabei ist Sherin meist selbst diejenige, die am lautesten schreit“, ergänzt Luisa, die innerhalb der Mannschaft den Spitznamen „die Schlaue“ trägt. Sherin: „Kein Wunder, wenn sie im Zeugnis als Noten nur Einsen und Zweien stehen hat.“

Während Marla im Team als ruhender Pol gilt (Hella: „Weil sie selten etwas sagt und noch seltener zuhört“), begeistert sich Karolina nebenbei für den Tanzsport. „Aber nicht für Standardtänze, sondern für Streetdance und Hip-Hop“, sagte die 14 Jahre alte Schülerin der Bargteheider Dietrich-Bonhoeffer-Schule. „Das ist ein cooler Ausgleich zum Turnsport.“