Um knapp 45 Prozent ist die Zahl der Menschen gestiegen, die sich wegen einer Mieterhöhung an den Mieterbund Schleswig-Holstein gewandt haben.

Ahrensburg. Das geht aus der Beratungsstatistik für 2013 hervor. „Während Mieterhöhungen nach dem Vergleichsmietenverfahren (§ 558 BGB) bis in das Jahr 2012 hinein tendenziell rückläufig waren, ist deren Zahl 2013 sprunghaft von 4371 auf 6343 Beratungsgespräche angestiegen“, heißt es.

Ulrich Glock vom Mieterverein Lübeck berät auch in Ahrensburg. „Für den Kreis Stormarn erheben wir keine gesonderten Zahlen, aber wir können die Tendenzen bestätigen“, sagt er. „Mieterhöhungen sind ganz klar auch im Kreis ein wichtiger Punkt, vielleicht wegen der Nähe zu Hamburg noch mehr als im Durchschnitt Schleswig-Holsteins.“ Insgesamt gab es in Schleswig-Holstein 121.286 Beratungstermine, dies ist ein Anstieg um knapp ein Prozent. Laut Mieterbund ist der Anstieg bei den Eigenbedarfskündigungen besonders bedrohlich. Die Zahl ist um fast 28 Prozent auf 2886 gestiegen.

„Im Gegensatz dazu lassen sich weniger Mieter beraten, weil sie selbst kündigen wollen. Mieter bleiben meist in ihrer Wohnung, wenn sie nicht umziehen müssen. Denn wenn sie schon länger in ihrer Wohnung leben, ist es eher schwer, eine vergleichbar preisgünstige Wohnung zu finden.“ Ebenfalls zugenommen (um 21,6 Prozent) haben die Beschwerden über Heizkostenabrechnungen. Dies ist nach Auffassung des Mieterbundes auf die hohen Energiekosten und den langen Winter 2012/2013 zurückzuführen.