Stadt Ahrensburg will betroffenen Anwohnern Angebot für eine Adressänderung machen

Ahrensburg. Im Adresswirrwarr um den namenlosen Weg an der Hansdorfer Straße will die Ahrensburger Bauverwaltung nun Abhilfe schaffen. „Wir werden uns an die Hausverwaltung des Hugo-Schilling-Wegs 16-22 wenden und vorschlagen, eine Adressänderung zu beantragen“, sagt Ahrensburgs Bauamtsleiter Ulrich Kewersun und reagiert damit auf einen Abendblatt-Bericht.

Bisher hat nur ein Haus der Eigentümergemeinschaft auf dem Neubaugebiet die Adresse Hansdorfer Straße mit der Nummer 18. Die restlichen vier Häuser sind postalisch dem Hugo-Schilling-Weg 16-22 zugeordnet, an den sie allerdings nicht angeschlossen sind. Diese Zuordnung hatte, wie berichtet, bereits zu Irrfahrten von Rettungskräften geführt, die versehentlich in die Sackgasse Hugo-Schilling-Weg von der Straße Bargenkoppelredder aus eingefahren sind. Die Folge waren Verzögerungen, weil die Sanitäter offenbar nicht über die Verkehrssituation dort informiert waren.

Nach einer Adressänderung könnten die Bewohner des Hugo-Schilling-Wegs 16-22 der Hansdorfer Straße zugeordnet werden, die dann zum Beispiel die Nummerierung 18a/b/c/d/e hätten, sagt Kewersun. „Das würden wir sehr begrüßen. Ein Teil des Problems wäre somit nachhaltig gelöst“, sagt Ralf Bacia, Mitglied im Anwohnerbeirat und Bewohner am Hugo-Schilling-Weg. Die Bewohner hätten zwar den Aufwand, ihre Adresse umzumelden und alle Stellen zu informieren. Es wäre aber wohl die einfachste Möglichkeit, die Verwirrung um die Anschrift zu beseitigen. Ein Umleitungsschild am Hugo-Schilling-Weg Ecke Bargenkoppelredder, der auf die Zufahrtsmöglichkeit über die Hansdorfer Straße hinweist, wäre eine Alternative, aber auch mit Kosten für die Stadt verbunden. „Die Stadt müsste prüfen, ob das machbar ist“, sagt Stephan Schott, Leiter des Fachdienstes Straßenwesen. Die erste Variante berge weniger Verwirrungspotenzial und sei wohl umzusetzen, glaubt Bacia.

Ob die Eigentümer einen Antrag zur Änderung ihrer Adresse stellen, möchten sie bei ihrer jährlichen Versammlung klären. „Voraussichtlich im Mai werden wir das Angebot besprechen.“ Das Parkproblem werde dadurch aber nicht gelöst, sagt Ralf Bacia. „Wir werden die Sackgasse weiterhin in unregelmäßigen Abständen kontrollieren und Strafzettel verteilen, wenn jemand dort parkt“, sagt Anette Kruse von der Verkehrsaufsicht. Dort seien bereits Knöllchen vergeben worden.

Indes haben sich auch andere Anlieger zu Wort gemeldet. Kathrin Stock äußert sich zu den Behauptungen ihrer Nachbarn, die Sackgasse sei in zwei Notfällen zugestellt gewesen. „Zu keiner Zeit haben wir Rettungswagen bei der Einfahrt auf die Stichstraße, die wir als Zufahrtsweg zu unseren Grundstücken nutzen dürfen, gehindert.“ Es bestehe eine Abmachung zwischen der Hausverwaltung der Bewohner des Hugo-Schilling-Wegs und den Eigentümern der Hansdorfer Straße 16a/b, die Sackgasse als Rettungsweg freizuhalten. „Die Stadt hat hier einen Riesenfehler bei der Planung gemacht, den wir jetzt ausbaden müssen“, sagt Stock. Es liege daher auch an der Verwaltung, etwas zu unternehmen.

„In der Einzugsphase konnten wir unsere Grundstücke häufig nicht verlassen oder erreichen, weil Handwerker und Lieferanten den Weg zugestellt hatten“, sagt Kathrin Stock. Auch jetzt gerate sie regelmäßig in Auseinandersetzungen mit Boten oder Handwerkern, die vor ihrer Einfahrt parkten. Rainer Augur, dessen Grundstück ebenfalls über die Sackgasse erschlossen ist, ergänzt: „Es gibt hier außerdem keine Wendemöglichkeit. Deswegen wird mein Privatgrundstück oft zum Wenden genutzt und zu Brei gefahren – teilweise von schweren Fahrzeugen.“ Dabei sei bereits die Kette vor seinem Privatparkplatz mehrmals abgenommen und auch zerrissen worden. Aus diesen Gründen seien die beiden Hauseigentümer in Gesprächen mit der Stadt über eine langfristige Lösung.

Über das Schild „Privatweg – betreten verboten“, das an einem Baum in der Sackgasse hing, sagt Augur: Dieses Schild stammt noch aus Urzeiten, als der Weg tatsächlich in Privatbesitz war. Damit haben wir aber nichts zu tun.“ Mittlerweile habe die Stadt das Schild abmontiert, so Stephan Schott. Könnte ein Gespräch zwischen allen Anliegern helfen, die Situation zu entspannen? Ralf Bacia antwortet: „Vielleicht ja.“ Er möchte die Idee bei der Eigentümerversammlung einbringen.