Ein Reisebericht von Ewelina Berger

Die Deutsche Bahn ist unverzichtbar. Menschen gelangen mit ihr zu wichtigen Terminen an weit entfernten Orten – in meinem Fall zur Arbeit nach Ahrensburg. Und weil der Berufstätige es auch mal eilig hat, während er sich durch den menschlichen Dschungel am Hamburger Hauptbahnhof quält, huscht er noch schnell in den Zug im Moment, in dem sich die Türen schließen. Stand ja auch wie immer Lübeck auf der Anzeigentafel. Für das Kleingedruckte hatte ich leider keine Zeit mehr.

Während ihres Gangs durch die Waggons fragt mich die Schaffnerin nach meinem Ziel. „Ahrensburg“, sage ich. Die Frau klärt mich auf, dass der Zug erst wieder in Bad Oldesloe hält – meine Karte gilt aber nur im HVV-Großbereich bis Ahrensburg. Im gleichen Atemzug fordert sie meinen Personalausweis ein. Ein Schauder überkommt mich. Adrenalin, Aufregung, große Augen. Ich gebe zu, ich bin in die falsche Bahn gestiegen und habe es nicht bemerkt. Mein Fehler. Den will ich ausbügeln und sage: „Ich möchte dann eine Fahrkarte kaufen.“

Trocken entgegnet die Kontrolleurin: „Das geht nicht. Sie sind übrigens nicht die Erste, der das passiert.“ Die Bahn macht also eine Schwarzfahrerin aus mir. Bei der Arbeit bestätigen mir Kollegen, dass sie auch schon mal im falschen Regionalexpress saßen. Eine Fahrkarte hätte ich übrigens doch kaufen können, wenn die Frau gnädiger gewesen wäre. Menschen haben nach der Reise immer eine Geschichte zu erzählen.