Die Asklepios-Altenheime in Reinfeld und Ahrensburg sollen modernisiert werden. Neue Arbeitsplätze sind geplant

Reinfeld/Ahrensburg. Die Asklepios Pflegezentren in Reinfeld und Ahrensburg könnten in naher Zukunft in andere Hände übergehen. Der Investor Reinhold Gutmann von der Gutmann Beteiligungs GmbH hat öffentlich Interesse an dem zum Asklepios-Konzern gehörenden Grundstück in Reinfeld am Kaliskaweg bekundet und ein Konzept zur Neugestaltung der Pflegeeinrichtungen im Reinfelder Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Verkehr in Reinfeld vorgestellt.

Ein verbindlicher Bauleitplan für das Grundstück am Kaliskaweg wurde bereits aufgestellt. Der Vorsitzende des Ausschusses, Christian Röhr (CDU), sagt: „Das Altenpflegeheim ist nicht mehr zeitgemäß. Deswegen soll es modernisiert werden. Im Zuge dessen sollen auch 50 bis 60 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Pflege von Demenzkranken bleibt weiterhin Schwerpunkt.“

Investor ist schon in Gesprächen mit Asklepios

Nach Abendblatt-Informationen will der Investor auch das Ahrensburger Pflegezentrum am Reeshoop kaufen und umbauen lassen. Er selbst wollte sich dazu nicht äußern, räumte aber ein, wegen des Pflegezentrums in Reinfeld in Gesprächen mit Asklepios zu sein. „Es steht noch nichts fest. Erst muss geprüft werden, ob ein Neubau überhaupt möglich ist“, sagt Reinhold Gutmann. Das könne noch ein bis zwei Monate dauern. Der ehemalige Chef der Vitanas-Gruppe ist kein Anfänger auf dem Gebiet des Pflegeheimbaus. Zwölf Jahre lang hat Gutmann bei Vitanas – das Unternehmen ist spezialisiert auf Alters- und Behindertenpflege – die Geschicke gelenkt.

Was bei Gutmann noch sehr vage klingt, konkretisiert der Architekt Eckhard Feddersen, der nach eigener Aussage die Vorhaben in Reinfeld und Ahrensburg plant. Er erklärt seine Pläne für Reinfeld: „Das Grundstück ist wunderschön, aber unmöglich bebaut. Die Einrichtung soll ihren Institutions-Charakter verlieren.“ Ziel sei, ein generationsübergreifendes Wohnen möglich zu machen. Das bedeutet, Wohnungen für Familien und auch für Menschen zu schaffen, die nicht oder nur bedingt pflegebedürftig sind. „Zunächst sind aber drei Pavillons für die Demenzpatienten geplant, in denen je drei Zehner-Gruppen nach einem Hausgemeinschaftsprinzip wohnen werden. Der Neubau sei so platziert, dass die jetzigen Bewohner während der Bauphase nicht extra ausziehen müssen. „Wir wollen keine Ängste unter den Pflegepatienten auslösen. Nach ihrem Umzug werden dann die restlichen Gebäude abgerissen“, sagt Feddersen.

Ehemalige Kreis-Mitarbeiter müssen bis 2021 beschäftigt werden

Der gesamte Neubau werde sich dann am Rand des Grundstücks verteilen. So hätten die Bewohner Blick auf das umliegende Landschaftsschutzgebiet mit dem Schwarzenteich. Auf dem Platz des Altbaus sei überdies eine Parkanlage mit einem kleinen Teich geplant. „Auf dem Grundstück wird es Rundwege geben. Das ist besonders hilfreich für Demenzkranke“, sagt der Architekt. Der Plan sei von der Politik sehr gewollt. „Jetzt muss Asklepios nur noch verkaufen.“ Bei Asklepios selbst halten sich die Verantwortlichen bedeckt. „Kein Kommentar“, heißt es aus der Pressestelle.

Vor zwölf Jahren hatte Asklepios das Klinikum Stormarn in Bad Oldesloe sowie beide Altenheime in Ahrensburg und Reinfeld für umgerechnet 10,5 Millionen Euro vom Kreis Stormarn gekauft. Nach Abendblatt-Informationen musste sich das Unternehmen damals verpflichten, das Kreispersonal weiter zu beschäftigen. Auch der neue Investor wird die ehemaligen Kreismitarbeiter, die in den Altenheimen tätig sind, bis 2021 beschäftigen müssen. Dem Kreis ist außerdem wichtig, dass auf den Flächen weiterhin Altenheime betrieben werden. Es gibt auch Versuche, zu regeln, wie lange die Gebäude als Pflegeeinrichtungen betrieben werden müssen. Im Juni entscheidet der Kreistag, ob es zum Verkauf kommt.

In Ahrensburg werden die Umbaumaßnahmen nicht so umfassend ausfallen wie in Reinfeld. „Das Pflegezentrum in Ahrensburg ist besser konzipiert und gut in die Stadt eingegliedert“, sagt Architekt Feddersen. Anders als in Reinfeld, wo sukzessiv alles abgerissen und neu gebaut werde, sei in Ahrensburg geplant, nur einen Teil der Gebäude zu erneuern. „Die Idee des generationsübergreifenden Wohnens wollen wir auch hier umsetzen. Der Schwerpunkt wird ebenfalls auf der Betreuung von Demenzkranken liegen." Erste positive Gespräche mit der Stadt Ahrensburg habe es bereits gegeben. „Wir stehen erst am Anfang.“ Ein Bauantrag für dieses Areal sei noch nicht eingereicht worden, sagt Hartmut Möller (SPD), Vorsitzender des Bauausschusses.