Gegner der Wohnbebauung stellen Politiker bei Gemeindevertretersitzung zur Rede

Stapelfeld. Es brodelt immer noch unter Stapelfelds Gemeindevertretern und Bürgern. Zwar war die Stimmung bei der jüngsten Versammlung der Stapelfelder Kommunalpolitiker nicht ganz so explosiv wie bei der vorangegangenen Sitzung des Bauausschusses (wir berichteten). Im Streit um die Wohnbebauung des Sportplatzes am Von-Eichendorff-Weg bleiben die Fronten allerdings weiter verhärtet.

Während der Einwohnerfragestunde beharrte ein Bürger erneut darauf, dass sein vor fast drei Monaten eingereichter Antrag auf eine Sondersitzung für Bürger und Gemeindevertreter beantwortet wird. „Ich habe Ihren Antrag ins laufende Verfahren mit aufgenommen. Es wird also vorerst keine Sondersitzung geben", sagte Bürgermeister Jürgen Westphal von der Wählergemeinschaft Stapelfeld (WGS). „Das wurde mir bisher nicht mitgeteilt. Ihre Informationspolitik ist nicht in Ordnung“, entgegnete der Bürger. Das fand auch eine anwesende Stapelfelderin. Sie bemängelte, die Veröffentlichung der Sitzungsprotokolle ziehe sich zu lange hin. „Gibt es da Fristen“, fragte sie. Spätestens drei Wochen nach der Sitzung müsse ein Protokoll veröffentlicht werden, erwiderte der Bürgermeister.

Bei der Frage nach einer Ersatzfläche für den Sportplatz am Von-Eichendorff-Weg gab Westphal zu verstehen, dass keine Ausgleichsfläche erworben werden müsse.

„Wie viele Stapelfelder möchten tatsächlich hier bauen“, fragte die Bürgerin zudem. Die Gemeinde hat 2012 eine Interessentenliste auf Basis einer Umfrage in allen Stapelfelder Haushalten gemacht. Demnach würden 31 Bauplätze nachgefragt. „Manche Interessenten sind weggefallen, andere hinzugekommen. Die Anzahl ist aber konstant geblieben“, sagte Westphal. Diese Liste beziehe sich zudem nicht auf bestimmte Grundstücke, sondern bilde allgemein die Nachfrage nach Grundstücken ab, sagte der Bauausschussvorsitzende Karl-Heinz Pirk gegenüber dem Abendblatt. „Wir werden die Liste aktualisieren, wenn das Verfahren abgeschlossen ist.“

In der Sitzung wurde außerdem beschlossen, die 29. Änderung des Flächennutzungsplans für das Gebiet nördlich Am Drehbarg, westlich Groot Redder und östlich des Sportplatzes aufzustellen. Das bisher als Landwirtschaftsfläche überplante Areal soll nun als Sportfläche ausgewiesen werden. „Wir möchten den vorhandenen Sportplatz umgestalten, damit dort in Zukunft auch Breitensport möglich ist“, sagt Pirk. Konkrete Pläne gebe es allerdings noch nicht. Der Vorentwurf müsse jetzt von einem Planer erarbeitet werden, bevor überhaupt ein B-Plan aufgestellt werden könne.