18 Wohnungen plus Dementen-WG sind geplant. Bauausschuss entscheidet heute über die Planung

Reinbek. Das Bauprojekt in bester Innenstadtlage wäre ein Novum für Reinbek. Die Firma Pro Wohnen Immobilien plant eine Seniorenwohnanlage am Küpergang zwischen dem Kindergarten am Niels-Stensen-Weg und der Bergstraße. In dem Seniorenpark sollen auf etwa 2000 Quadratmeter Wohnfläche 18 Mietwohnungen für Senioren und zudem die erste Dementen-Wohngemeinschaft der Stadt gebaut werden.

Das von Pro Wohnen entwickelte Objekt entspricht jedoch in zwei Punkten nicht dem für das Grundstück vorgesehenen Bebauungsplan „Westliche Stadtmitte – Küpergang“. Etwa die Hälfte des zum Teil terrassenartig angelegten Gebäudes wäre ungefähr einen Meter höher als im Bebauungsplan vorgesehen. Außerdem wäre eine reine Wohnnutzung im Seniorenpark nicht kompatibel mit dem von der Stadt geforderten Mischkonzept einer 30-prozentigen gewerblichen Nutzung an diesem zentralen Standort.

Reinbek braucht bezahlbaren Wohnraum für Senioren im Zentrum

Dennoch ist Pro Wohnen-Geschäftsführer Olaf Bengelsdorf zuversichtlich, dass der Reinbeker Bauausschuss heute dem Projekt des Entwicklers zustimmt und einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan beschließt. „Die Stadt braucht bezahlbaren Wohnraum für Senioren im Zentrum“, sagt er. „Der Standort ist ideal, weil der Seniorenpark auf einer Höhe mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, mit Ärzten und der Kirche liegt und außerdem auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sehr günstig ist.“

Ein großer Gewinn für Reinbek könnte zudem die geplante Dementen-WG sein: „Das ist ein behütetes Angebot mit 24-Stunden-Rundum-Betreuung für Menschen, die nicht mehr ausschließlich allein leben können, aber nicht ins Pflegeheim wollen. Wir haben damit bereits sehr gute Erfahrungen in Boberg gemacht, wo wir ein solches Konzept entwickelt und begleitet haben“, sagt Bengelsdorf. In Reinbek plant Pro Wohnen für sechs Bewohner und Betreuer. Die Dementen-WG soll Gemeinschaftsbereiche, aber auch private Rückzugsräume bieten.

Pro Wohnen Immobilien, vor drei Jahren von den Architekten und Ingenieuren Bengelsdorf und Peter W. Rieck als Projektentwicklungsgesellschaft in Reinbek gegründet, will etwa zweieinhalb Millionen Euro in den Seniorenpark investieren und würde die Wohnanlage künftig als Vermieter auch bewirtschaften.

Der Seniorenpark soll mit öffentlicher Wohnbauförderung errichtet werden

Das Grundstück am Küpergang würde die Pfarrei Seeliger Niels Stensen in einem Erbpachtvertrag zur Verfügung stellen. Das Gebäude soll überwiegend im Rahmen der öffentlichen Wohnbauförderung des Landes Schleswig-Holstein errichtet werden.

Dass das Seniorenwohnprojekt an den Auflagen des aktuellen Bebauungsplans scheitern könnte, kann sich Olaf Bengelsdorf nicht vorstellen. „Die gewerbliche Nutzung ist hier, in der zweiten Reihe, nicht sinnvoll. Das gilt auch für Arztpraxen und Büros, zumal die Parkplatzfrage ungeklärt wäre. Der Parkplatz des Supermarktes wäre dafür sicherlich nicht geeignet.“