Vernünftiger Mann

5./6. April: „,Nein’-Wahlkampf in Ammersbek: Parteien rufen dazu auf, gegen Bürgermeister Horst Ansén zu stimmen“

Mindestens von der SPD ist es mehr als schäbig, so mit Horst Ansén umzugehen. Was meint sie mit den Vorwurf mangelnder Kommunikation? Hat Ansén seine Arbeit sozusagen freischwebend erledigt, ohne den Gremien Rede und Antwort zu stehen? Wenn ja, hat nicht er, sondern die Gemeindevertretung versagt. Der Aufruf des CDU-Chefs Bernd Sutter ist geradezu lächerlich: Bis heute ist es nicht gelungen, einen geeigneten Gegenkandidaten zu finden. Und das wird auch so bleiben, weil Ammersbek in der Öffentlichkeit seit Jahren nicht mehr vorkommt. Allenfalls, wenn über Ampelbek oder fragwürdige Bauplanung beichtet wird. Ich habe Ansén als vernünftigen Mann in der Gemeindevertretung erlebt. Gleichwohl war der SPD doch bewusst, dass er kein Verwaltungsfachmann des öffentlichen Dienstes war. Warum hat ihm keiner geholfen?

Jürgen Jaap, Ammersbek

Bürger austricksen

Die CDU kann keinen eigenen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl aufbieten, also fordert ihr Vorsitzender Bernd Sutter die Wähler auf, mit Nein zu stimmen. Seinen Trick verrät er gleich mit: Wähler verschieße dein Pulver, einen zweiten Schuss hast du nicht. Dann kommt die Stunde der Kommunalpolitiker: Die Gemeindevertretung wählt den Bürgermeister. Bürger hilf, verwirke dein Recht. Die Gemeinde muss – falls es kein positives Wahlergebnis gibt – handlungsfähig bleiben, deshalb leitet die Gemeindeordnung das Bürgermeisterbestimmungsrecht auf die Gemeindevertretung über. Trotz allem bleibt der Aufruf der CDU – gehe zur Wahl, aber stimme mit Nein – eine klare Selbstbeschreibung ihres Respektes vor dem allgemeinen Wahlrecht. Herr Sutter fügt seiner Kampagne keine Antwort zur Frage bei, welcher für das Amt Qualifizierte sich freiwillig in die Nähe einer solchen Grube begeben wird.

Manfred Raeder, Ammersbek

Wo sind die Unterstützer?

Ich vermisse in der Diskussion um die Absetzung des Kita-Leiters Jan Petersen die Stimmen der Ammersbeker Politiker, die dem Bürgermeister zustimmten, als dieser in einer internen Sitzung die Gründe darstellte. Zwei Parteien sagten, dass die Entscheidung richtig und notwenig gewesen sei. Wo sind diese Politiker, wenn Horst Ansén sich den emotional aufgeladenen Eltern stellen muss? Meine Hochachtung gilt Horst Ansén, dass er sich dem Druck nicht beugt und Jan Petersen schützt, indem er seine Gründe nicht öffentlich darstellt, auch wenn dieser es ihm alles andere als leicht macht.

Maja Röbke

Ruhe im Barockgarten dahin

29./30. März: „Windpark: Gutachter sieht’s anders“

In einem so großen Gelände wie dem Barockgarten mit altem Baumbestand finden sich auch Standorte, an denen die Windkraftanlagen weniger sichtbar wären. Aber es geht vielmehr darum, die Beeinträchtigung deutlich zu machen. Die von Bargteheide geplanten Windräder mit 196 Meter Höhe überragen den Kölner Dom (157 Meter) und den Hamburger Michel (132 Meter) deutlich. Die Aussichtsplattform des Hamburger Fernsehturms befindet sich in 130 Meter Höhe. Nicht umsonst legt die Behörde als potenziellen Beeinträchtigungsraum einen Radius vom 15-fachen der Anlagenhöhe, also von knapp 3000 Metern, fest. Die wunderbare Ruhe im Barockgarten würde gestört durch ein permanentes Geräusch von circa 35 dB. Sich bewegende und blinkende Rotorblätter bringen weitere Unruhe. Hier würde ein für Schleswig-Holstein einzigartiges Kulturgut aus der Hand gegeben, welches durch die Anlagen derartig beeinträchtigt wird, das es nicht mehr wirken kann.

Claudia Hannemann, Jersbek

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