Bargteheider Seniorenmesse präsentiert Dinge, die den Alltag erleichtern

Bargteheide. Mit einem kleinen Hüpfer bei jeden Schritt marschiert Waltraut Trojahn über den Flur im Bargteheider Ganztagszentrum. „Ui, das ist wie auf Wolken“, sagt die 72-Jährige. Sie würde mit den Luftkissensohlen-Schuhen, wie sie mit einem verschmitzten Lächeln sagt, „am liebsten stiften gehen“. Macht sie aber natürlich nicht und lässt sich stattdessen von dem Ahrensburger Schuhhändler Stefan Pakatzki Infobroschüren in die Hand drücken.

Neben Pakatzki präsentierten sich am Sonnabend rund 30 Aussteller aus der Region auf der dritten Seniorenmesse in Bargteheide. Mit dabei hatten sie neueste Produkte und Klassiker, die versprechen, das Leben im Alter zu erleichtern und zu verbessern. So etwa das minikleine Hörgerät, das der Bargteheider Hörgeräteakustiker Maik Vodel mit spitzen Fingern aus der Schatulle holt. „Kleiner geht es momentan nicht“, sagt er über das Gerät, das kaum größer als eine Erbse ist. Das Beste am dem sogenannten IdO-Gerät ( „In dem Ohr“) sei, dass es für Gesprächspartner unsichtbar sei. Einen Großteil zahlten die Krankenkassen für die Geräte dazu, sagt Vodel.

Eine Zuzahlung von der Krankenkasse gibt es auch für die Lesehilfen, die Optikermeister Alexander Linsenbarth aus Bargteheide ausstellt. „Voraussetzung ist, dass die Sehleistung bei 30 Prozent oder weniger liegt“, sagt Linsenbarth und zeigt beleuchtete Lupen und Geräte, die aussehen wie Navigationsgeräte. Mit einer Kamera zeichnen sie beispielsweise Textpassagen in Büchern auf und zeigen sie auf dem Display vergrößert an. Es geht vor allem darum, die Lebensqualität zurückzubringen“, sagt Linsenbarth.

Über einen noch größeren Bildschirm beugt sich Hans-Jürgen Liedtke. Unter dem Gerät liegt eine Zeitschrift, aufgeschlagen auf einer Seite mit einem Kreuzworträtsel. „Beachtlich“ findet der 73-Jährige die Vergrößerung. Bisher reiche ihm seine Brille aber völlig, sagt er.

Für die fitten Senioren haben Regine Pirch, Jochen Hinrichs und Frauke von Seelen vom TSV Bargteheide die passenden Angebote. Unterschiedlichste Sportkurse von Gymnastik über Ballsport bis zum Sportabzeichen für die Generation 65plus bietet der Verein an. Von Seelen findet, dass Vereinssport genau das Richtige für Senioren ist. „Es geht ja nicht nur um die Bewegung, sondern auch um die Geselligkeit“, sagt die Abteilungsleiterin für Turnen.

Mindestens genauso sportlich geht es bei Dörte und Lena Faden von der Hamburger Küche zu. Ein Interessent manövriert ein ferngesteuertes Auto durch einen Parcour, bekommt anschließend einen Preis und wirft noch einen Blick in den Speiseplan des Essen-auf-Räder-Dienstes. „Unsere Essen sind alle frisch gekocht und ohne Fertigprodukte zubereitet“, sagt Dörte Faden. Seit einigen Monaten liefert der Hamburger Anbieter nicht nur an der Landesgrenze – wie etwa in Ahrensburg, Reinbek und Stapelfeld – sondern auch in Bargteheide aus.

Besucher Willi Boeckmann interessiert sich unterdessen mehr fürs Duschen. Von Installateurmeister Frank Kloth lässt es sich in einen Ausstellungsraum führen, der ein bisschen nach dem Badezimmer der Zukunft aussieht. Neben dem Waschbecken und der Toilette hängen Fernbedienungen. „Damit können beispielsweise Rollstuhlfahrer die Höhe verstellen“, sagt Frank Kloth. Neben den modernen Duscharmaturen ist ein Sitz angebracht. Die besonderen Geräte seien schon nicht ganz billig, sagt Kloth: „Wer sie aber wirklich benötigt, bei dem zahlt die Pflegeversicherung.“