Ahrensburger sammeln Unterschriften. Bürgermeister und Telekom wollen Betroffene informieren

Ahrensburg. In Ahrensburg und Teilen Großhansdorfs regt sich Widerstand gegen die Pläne zum Bau eines Funkturms auf einer bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche im Waldgut Hagen. Anwohner des Starwegs, an den das Flurstück 33/15 in der Gemarkung Ahrensfelde grenzt, auf dem der 40 Meter hohe Mast errichtet werden soll, haben am Wochenende Unterschriften für ein Protestschreiben gesammelt. „118 Anlieger haben bisher unterzeichnet“, sagt Organisator Bolko Christian Lasar. Er und vier Mitstreiter wollen noch in dieser Woche weitere Anwohner informieren und Unterschriften sammeln. Lasar: „Einige wussten noch gar nichts von dem Vorhaben der Telekom, andere hatten nur ein Halbwissen.“

Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach, der das Protestschreiben samt Unterschriften erhalten soll, kündigte an, er habe seine Mitarbeiter beauftragt, möglichst zeitnah eine Delegation der Anlieger zu einem persönlichen Gespräch einzuladen. Die Verwaltung wolle dabei nicht nur den bisherigen Werdegang und die rechtlichen Rahmenbedingen zum umstrittenen Vorhaben erläutern, sondern auch im Dialog mit der Telekom Alternativen zum Standort Starweg prüfen. Sarach wolle „Transparenz schaffen“, denn bisher sei die Kommunikation in dieser Sache „nicht gut“ gewesen.

Der Plan der Telekom wurde durch eine „Panne“ öffentlich bekannt

Wie berichtet, war der in der Verwaltung seit September 2012 bekannte Vorgang erst Mitte Februar dieses Jahres öffentlich geworden. Durch „eine Panne“, wie das Rathaus eingestand, war der Tagesordnungspunkt 6.2 zur Errichtung eines Mobilfunkmastes auf einer Vorlage zu einer Sitzung des Umweltausschusses gelandet, die wiederum auf der Internetseite der Stadt veröffentlicht worden. Die zuständigen Ausschussmitglieder hielten sich daraufhin zunächst bedeckt und schoben den Tagesordnungspunkt in den nicht öffentlichen Teil. Schließlich sprachen sie bei einer erneuten Sitzung am 25. März vor Publikum über die Pläne des Kommunikationsunternehmens und deren mögliche Folgen für Ahrensburg.

Telekom-Sprecherin Stefanie Halle erneuerte unterdessen gegenüber dem Abendblatt ihre die Position, dass von solchen Türmen keine gesundheitliche Gefahr ausgehe. Die elektromagnetische Strahlung liege „unter den Grenzwerten“. Mit der Verwaltung sei der Standort Starweg abgestimmt. Ein Prüfungsverfahren nach Paragraf 35 Baugesetzbuch hat die Verwaltung für das Projekt an dem Standort bereits abgeschlossen. Und zwar mit dem Ergebnis, dass der Bau zu genehmigen ist. Dennoch sei ihr Konzern „grundsätzlich diskussionsbereit“ hinsichtlich einer Standort-Alternative, sofern das technisch möglich sei, sagt Halle.

Bei der geplanten Informationsveranstaltung des Ahrensburger Verwaltungschefs würden Vertreter der Telekom teilnehmen und den Bürgern Rede und Antwort zu dem Projekt stehen. Ein Termin steht allerdings noch nicht fest.