Kompromiss im Streit um Schönningstedter Einkaufszentrum in Sicht: 1700 Quadratmeter mehr

Reinbek . In der seit vier Jahren andauernden Auseinandersetzung um die Erweiterung des Reinbeker Einkaufszentrums (EKZ) Schönningstedt könnten sich die Mittelzentrumspartner Reinbek, Glinde und Wentorf bald auf einen Kompromiss einigen. Der gemeinsam ausgearbeitete Vorschlag sieht eine Erweiterung des Einkaufszentrums um 1700 Quadratmeter vor.

Die Gemeinde Wentorf hat diesem Vorschlag bereits im Planungs- und Umweltausschuss einstimmig bei Enthaltung der Grünen zugestimmt. „Wir möchten das Thema Einzelhandelsgutachten nach jahrelangem Stillstand weiter vorantreiben“, sagt Wentorfs Bürgermeister Matthias Heidelberg. Seit dem Zusammenschluss der drei Kommunen zum Mittelzentrum besteht eine Verpflichtung für ein gemeinsames Einzelhandelskonzept. Gescheitert ist dies bisher an dem EKZ Schönningstedt an der Sachsenwaldstraße.

Ursprünglich wollten Edeka, Aldi und Budnikowsky ihre Verkaufsflächen um rund 3000 Quadratmeter verdoppeln. Den beiden Nachbarkommunen behagte dieses Vorhaben allerdings nicht, da sie das EKZ als Konkurrenz zu ihren eigenen Zentren sahen.

Der jüngste Vorschlag des Investors Zündorf Immobilien sah noch eine Expansion von 1986 Quadratmetern vor, was aber ebenfalls abgelehnt wurde. „Rainhard Zug und ich haben mit dem Eigentümer verhandelt und uns schließlich auf eine Erweiterung von 1700 Quadratmetern geeinigt“, sagt Heidelberg. Das bestätigt auch Andreas Krause, Projektentwickler bei Zündorf. „Eine Einigung scheint nach intensiven Gesprächen mit der Stadt Glinde und der Gemeinde Wentorf greifbar.“

Nach Wentorf stehen die Abstimmungen in Reinbek und Glinde noch aus. Kompromissbereit scheinen aber beide Kommunen zu sein. „Wir sind gefordert, eine Lösung zu finden und das Einzelhandelskonzept zum Abschluss zu bringen“, sagt Glindes Bürgermeister Rainhard Zug. Dies sei aber noch keine Garantie, dass es klappt. „Wir müssen die Abstimmung abwarten“, betont Zug.

Auch die Stadt Reinbek zeigt sich optimistisch. „Wenn ein positives Ergebnis aus Glinde vorliegt, werden wir ebenfalls darüber abstimmen. Es sieht gut aus“, sagt Jürgen Vogt-Zembol von der Verwaltung. In der Vergangenheit stand die Unterstützung von Reinbeks Seite aus ohnehin nie infrage.

Sollte die Einigung offiziell beschlossen werden, müsse das Einzelhandelskonzept überarbeitet werden, sagt Vogt-Zembol. „Auch eine Änderung des B-Plans ist dann nötig.“ Baubeginn könnte frühestens 2015 sein. Krause wollte sich nicht zu einem möglichen Termin äußern. „Da muss noch einiges mit den Politikern abgestimmt werden. Wir wissen nicht, wie lange das Verfahren insgesamt dauern wird“, sagt der Zündorf-Projektentwickler.