Heimatverein kaufte das Altstadtpflaster, Stadt zahlte die Baukosten

Glinde. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg – dass die betagte Weisheit noch immer gilt, haben die Stadt Glinde und der Heimat- und Bürgerverein mit ihrer neuesten gemeinsamen Aktion bewiesen. Bürgermeister Rainhard Zug hatte vor Jahren angeregt, dass die Ausstellungsgebäude an der historischen Mühle durch einen einheitlichen Fußweg komfortabler und stilecht miteinander verbunden werden könnten. Der Verein nahm die Idee auf, kaufte 180 Quadratmeter Lauenburger Altstadtpflaster rot-bunt und setzte den Bürgermeister damit nach dem Motto „Wir haben die Steine, ihr habt die Arbeit“ gewissermaßen unter Zugzwang. Die Stadt handelte und finanzierte den Bau des aufwendigen Fußwegs, der jetzt passendes Entree zum Glinder Heimat- und Agrarmuseum ist.

17.340 Euro hat sich Glinde diese tragfähige Verbindung, die auch das Gewicht landwirtschaftlichen Geräts aushalten soll, kosten lassen. Damit unterstützt die Stadt erneut die kontinuierliche ehrenamtliche Arbeit des 1982 gegründeten Heimatvereins, der über die Jahre mit viel Eigenleistung das historische Ensemble von Mühle und drei scheunenartigen Wagenschauern liebevoll nachempfunden und als Museum eingerichtet hat.

Die Glinder Mühle wurde als ältestes Gebäude der Stadt 1229 erstmals urkundlich erwähnt. 1648 und 1850 wurde sie neu aufgebaut, von 1982 bis 1985 haben Stadt und Heimatverein Mühlengebäude und Mahlwerk erneuert. Im Zehnjahresabstand entstanden dann die Wagenschauer, in denen Agrargeschichte ausgestellt ist, insbesondere Exponate des Guts Glinde. Der breite Fußweg liefert jetzt einen festen Grund zum Feiern – etwa beim Deutschen Mühlentag am 9. Juni oder beim nächsten Mühlenfest am 2. August.