Parkplatznot in Ahrensburg: P+R-Anlage am Bahnhof wird im Sommer 2015 saniert. 540 Stellplätze fehlen dann

Ahrensburg. Es kommen schwere Zeiten auf Ahrensburgs Autofahrer zu. Wegen der Sanierung der P+R-Anlage Alter Lokschuppen im Sommer 2015 wird das Parkhaus am Bahnhof voraussichtlich für 15 Wochen gesperrt. Damit fallen 540 Parkplätze für Pendler weg. Möglicherweise ersatzlos. „Das ist schon ein Riesenproblem“, sagt Bürgermeister Michael Sarach. „Es gibt aber noch freie Stellplätze in der Stadt und zudem Planungen für die Tiefgarage unter dem Rathausplatz.“ Doch auch an anderen Stellen fallen Stellflächen weg. Wie berichtet, müssen in der Innenstadt in näherer Zukunft weitere 120Parkplätze auf dem Lindenhof-Gelände sowie auf dem Grundstück an der Alten Reitbahn Bauprojekten weichen.

Gesperrt wird, weil bei der Sanierung Autos beschädigt werden könnten

„Das Chaos ist vorprogrammiert“, sagt Britt Schünemann. Sie parkt fast täglich im Alten Lokschuppen und weiß, wie beliebt die Anlage ist: „Ab 7.30 Uhr bekommt man meist schon keinen Platz mehr.“ Problematisch sieht auch Carmen Seiler die Sperrung. Weil sie zu ihrer Arbeitsstelle in Hamburg mit dem Zug fährt, parkt sie täglich im Alten Lokschuppen.

„Eigentlich wollten wir 2014 beginnen“, sagt Stephan Schott, zuständiger Fachbereichsleiter im Ahrensburger Rathaus. Aus Zeitgründen sei die Maßnahme nun verschoben worden. Mit den Ausschreibungen, der Bewerberauslese und letztendlich den Arbeiten in dem Parkhaus hätte die Sanierung voraussichtlich erst Ende Oktober abgeschlossen werden können – zu spät. Grund: Für die Arbeiten muss es wärmer als fünf Grad sein. Schott: „Wir werden jetzt im Winter mit den Ausschreibungen beginnen, sodass die Arbeiten im Sommer 2015 beginnen können.“ Verschoben wurde die Maßnahme auch schon im Vorjahr. 2013 wurde das eingeplante Geld im Haushalt des Jahres stattdessen für den Kita-Bau im Neubaugebiet Erlenhof verwendet.

Die Sanierung selbst wurde im Sommer 2012 beschlossen. Der Alte Lokschuppen hatte bei einem Test des Abendblatts und des ADAC schlechte Bewertungen bekommen. Daraufhin einigten sich Verwaltung und Politik, dass das Parkhaus saniert werden muss – vor allem aufgrund von Mängeln an der Bausubstanz. Zuvor war ein Abriss und Neubau aufgrund der hohen Kosten (3,8 bis 5,7 Millionen Euro) abgelehnt worden. Die Sanierung soll nun insgesamt rund eine Million Euro kosten. Im Maßnahmenkatalog stehen zum einen eine Verbesserung der Beleuchtung sowie die Erneuerung von Blitzableitern, Türen und Verkabelungen.

Im ersten Schritt sollen die Böden beziehungsweise Decken der vier Parkdecks saniert werden. In den Wintern wurde von den Autos über Jahre hinweg Schnee-Salz-Gemisch in das Parkhaus gebracht, das beim Abtauen in die Böden des 1983 gebauten Parkhauses sickerte. Stephan Schott: „Das Salz dringt in der Folge in den Beton ein, trifft es auf die Eisenträger, könnten sie rosten.“ Und werden die tragenden Elemente des Gebäudes in den Betondecken beschädigt, ist die gesamte Konstruktion in Gefahr. Deshalb soll nun die oberste Betonschicht abgefräst und neuer Mörtel aufgebracht werden. „Bei den Arbeiten könnten Autos, die im Parkhaus stehen, beschädigt werden“, sagt Schott: „Aus diesem Grund wird es für diesen Zeitraum geschlossen.“

Eine gute Nachricht für Berufspendler gibt es aber: Die Verwaltung prüft derzeit, ob ein Fahrradparkhaus am Bahnhof realisiert werden kann. Damit folgt sie einem Antrag der SPD, der mehrheitlich von den Mitgliedern des Bauausschuss angenommen wurde.