„Die Partei, die ich jetzt zu ergreifen habe, ist die Partei Ammersbeks.“

Und: „Ich wünsche mir eine Gemeindeentwicklung, die nicht nur von Verwaltung und Politik getragen wird, sondern die auch breite Zustimmung in der Bevölkerung findet.“ Horst Ansén hat das gesagt. Es ist am 1. Dezember 2008, einem Montag, früh am Morgen, als der damals 43-Jährige in der Abendblatt-Redaktion in Ahrensburg ein Interview gibt. Er weiß seit knapp 13 Stunden, dass er bald Bürgermeister sein wird.

In wenigen Wochen ist wieder Wahl in Ammersbek. Ansén muss sich mehr denn je an seinen eigenen Worten messen lassen. Doch ausgerechnet in diesem Frühjahr 2014 könnte der Eindruck entstehen, dass zwischen Worten und Taten, zwischen Anspruch und Wirklichkeit ein gewisser Widerspruch besteht.

Da ist das Kapitel Kita-Chef Petersen. Eltern werfen dem Verwaltungschef zumindest mangelhafte Kommunikation vor. In jedem Fall findet das, was Ansén da in der Gemeinde entwickelt hat, nicht die Zustimmung der Bevölkerung. Da ist das Kapitel Spielplatzbau. Auch Politiker äußern sich dazu mehr oder weniger Ansén-kritisch. Zustimmung sieht abermals anders aus. Am Rande bemerkt: Unvergessen bleibt das Kapitel Aussichtsturm. Ein Kommunikationsdesaster.

Klar, es ist Wahlkampf. Da darf es im Allgemeinen nicht verwundern, dass einer der Kandidaten mal unter Beschuss genommen wird. In diesem besonderen Fall schon: Ansén ist bislang einziger Kandidat. Es sieht ganz danach aus, als bliebe er es auch.

Insofern ist es möglicherweise einfach so, dass Horst Ansén bislang nur wenig Gelegenheiten hatte, Angriffsfläche zu bieten. Denn anders als in anderen Orten ist – übrigens als Vorgabe der Politik – in der Ära Ansén herzlich wenig geschehen: Kein Wohn- oder Gewerbegebiet ist ausgewiesen, keine Straße gebaut geschweige denn geplant worden. Solch großes Konfliktpotenzial, das seinen Amtskollegen das Leben schwer macht, kennt Ansén nicht. Er eckt im Kleinen an.

Zurück zum 1. Dezember 2008. Aus heutiger Sicht hat Horst Ansén sein selbst gestecktes Ziel verfehlt.