Streit zwischen Imkern und Bienengarten in Ahrensburg: Keine Versöhnung bei Hauptversammlung

Ahrensburg. Es hätte eine Chance sein können. Eine Chance zur Klärung und Versöhnung im jahrelangen Streit zwischen zwei Institutionen. Viele Mitglieder des Bienen- Lehr- und Schaugartens (BLSG) und des Imkervereins in Ahrensburg kamen zumindest mit dieser Hoffnung zur Jahreshauptversammlung des BLSG. Doch der Ärger ließ nicht lange auf sich warten. Bereits bei der Genehmigung der Tagesordnung kochten die Emotionen hoch. Denn eine geänderte Tagesordnung wollte der zweite Vorsitzende des Schaugartens, Eilert Mittwollen, nicht akzeptieren. „Es kann doch nicht sein, dass einfach eine Änderung beschlossen wird“, sagte er aufgebracht.

Daraufhin diskutierte BLSG-Vorsitzender Bernd Graupner mit den Anwesenden über jeden Tagesordnungspunkt, Reihenfolge, Beschlussfristen und weitere Einzelheiten. Nach einer knappen Stunde wurde die neue Tagesordnung dann genehmigt. Der Vorsitzende des Imkervereins, Armin König, kommentierte: „Der Beschluss bleibt trotzdem nicht satzungsgemäß.“

Im Fortgang der Sitzung schaukelte sich die geladene Stimmung noch weiter hoch. Mittwollen wollte seinen Antrag auf Ab- und Neuwahl des Vorstands durchsetzen. „Der Vorstand ist in seiner aktuellen Besetzung nicht mehr handlungsfähig“, begründete er. Nun bemühten beide Seiten Vereinsrecht, Bürgerliches Gesetzbuch und Vereinssatzung, um die Rechtmäßigkeit des Antrags zu prüfen. Die Mehrheit der Versammlung stimmte schließlich für dessen Streichung von der Tagesordnung, was für Verstimmung bei König und Mittwollen sorgte.

Es gab aber auch Lichtblicke an dem Abend. Mehrere Mitglieder von BLSG und Imkerverein hielten Plädoyers für eine weitere Zusammenarbeit der beiden Institutionen. Es gehe zu wie im Kindergarten. Das solle endlich ein Ende finden, hieß es da. Während die meisten Mitglieder das Kriegsbeil offensichtlich begraben wollten, schienen die Vorstände nicht über ihre persönlichen Differenzen hinwegsehen zu können. Erneut entfachte der Streit über EU-Zuschüsse und den Imkerkursus 2012 (wir berichteten). Der Imkerverein fühle sich durch den Austausch der Schlösser in der Bagatelle vor den Kopf gestoßen, sagte Imkervereinsvorsitzender König. „Ich sehe keine Möglichkeit mehr, die Imker unter diesen Umständen zur Mitarbeit zu motivieren.“

Schließlich setzte Hubert Sünnemann vom BLSG noch einen drauf. Er gab zu, gemeinsam gefasste Beschlüsse nicht befolgt zu haben. „Ich lasse nicht zu, dass durch ein Übergewicht des Imkervereins im Vorstand der BLSG an die Wand gefahren wird“, sagte er. König und Mitglieder des Imkervereins waren fassungslos und kurz davor, die Versammlung zu verlassen. Doch sie blieben und hörten sich Mittwollens Ausführungen an: „Der Vorstand ist nicht satzungskonform. Es müssen vier von sieben Mitgliedern aus dem Imkerverein kommen. Es fehlt also noch ein Mitglied.“ Er brachte seinen Antrag auf Vorstandswahl erneut ein. Vorsitzender Bernd Graupner hielt dagegen, indem er die Satzung einfach ändern wollte. Sein Antrag, der Imkerverein solle drei von acht Vorstandsmitgliedern stellen, löste eine neue Debatte aus. Das Gerangel um die Machtverteilung im Vorstand nahm schließlich ein Ende, als die Anträge auf Satzungsänderung und Vorstandswahl vertagt wurden.

Mittwollen zog hieraus seine Konsequenzen. „Hiermit trete ich von meinem Amt als zweiter Vorsitzender zurück und aus dem Verein aus“, sagte er. Dem Rücktritt schlossen sich noch zwei weitere Vorstandsmitglieder an. Über eine mögliche Verschmelzung von Schaugarten und Imkerverein sprachen die Mitglieder dann nur noch kurz. Der Punkt wurde ebenfalls vertagt. Ein Imker, der Mitglied in beiden Vereinen ist, richtete zuletzt einen Appell an alle. „Wir sollten den Zwist hinter uns lassen und endlich zu einer vernünftigen Zusammenarbeit finden.“