Eine Glosse von Rainer Burmeister

Hallo, lieber Leser, schön, dass Sie diese Glosse lesen. Und entschuldigen Sie bitte, liebe Leserin, dass ich Sie nicht extra begrüße. Das würde nur den Lesefluss behindern. Das hat mir meine Versicherung mitgeteilt, in der Werbung für eine Vollschutz-Zahnersatz-Versicherung: „Aus Gründen des angenehmeren Leseflusses wird auf die Nennung der jeweils weiblichen und männlichen Form verzichtet. Damit ist keinesfalls eine Diskriminierung beabsichtigt. Die Verwendung des Maskulinums bei Bezeichnungen wie z. B. Antragsteller schließt immer auch die Antragstellerin mit ein.“

Alles klar? Ich versichere Ihnen, dass ich als Angehöriger des männlichen Geschlechts generell weibliche Formen schön finde und in deren Betrachtung auch keine Diskriminierung sehe.

Zurück zur Sache. Wenn ich also künftig Uli Hoeneß und Alice Schwarzer um ein paar Tipps für meine Steuererklärung bitte, verzichte ich wegen des angenehmeren Leseflusses bei Alice auf die Bezeichnung Steuersünderin. Vermutlich werde ich mit meinem Anliegen bei beiden auf Granit beißen, aber das macht ja nichts, denn ich werde vorher noch die Zahnersatz-Vollschutz-Versicherung abschließen.