Trotz Parteiaustritts aus der SPD will sie Mandat nicht abgeben

Barsbüttel. Hedwig Wieczorreck, Gemeindevertreterin und Vorsitzende des Ortsbeirates Willinghusen in Barsbüttel, hat in einem Brief an die Schiedskommission des SPD-Kreisverbandes Stormarn begründet, warum sie ein Parteiordnungsverfahren gegen sich als nicht rechtens ansieht und warum sie ihre Mitgliedschaft in der SPD kündigt. Mit ihrem Austritt war sie einem möglichen Parteiausschluss zuvorgekommen (wir berichteten), nachdem sie zuvor schon aus der Fraktion ausgeschlossen worden war. Der Grund dafür war Wieczorrecks Kandidatur für die Wahl zum Vorsitz des Ortsbeirats Willinghusen – gegen den Willen ihrer Fraktion, die mit großer Mehrheit eine andere Kandidatin benannt hatte. Wieczorreck gewann.

In ihrem Brief an die Schiedskommission listet sie formale Fehler und unzureichende Begründungen auf, die ihrer Meinung nach nicht zur Einleitung eines Parteiordnungsverfahrens oder zum Fraktions- oder Parteiausschluss hätten führen dürfen. Außerdem widerspricht sie dem Vorwurf parteischädigenden Verhaltens. Stattdessen habe sie bei der Kommunalwahl 2013 zum wiederholten Mal den Wahlkreis Willinghusen für die SPD gewonnen. Wieczorreck betont, dass sie weder den Ortsbeirat verlassen noch auf ihr Mandat als Gemeindevertreterin verzichten werde. Sie schließt mit dem Satz: „Da ich von einem unparteilichen Verfahren gegen mich nicht überzeugt bin und mich dem ständigen persönlichen Druck nicht länger aussetzen möchte, werde ich meinen Austritt aus der SPD erklären, in der ich viele Jahre gern und überzeugt mitgearbeitet habe.“