Die Barsbütteler Gemeindevertreterin Hedwig Wieczorreck ist einem möglichen Parteiausschluss zuvorgekommen und an dem Tag aus der SPD ausgetreten, an dem abends in einem Parteiordnungsverfahren vor der Schiedskommission der SPD Stormarn über sie verhandelt werden sollte.

Barsbüttel. Bereits am 3. Februar war sie aus der Barsbütteler SPD-Fraktion ausgeschlossen worden.

Hedwig Wieczorreck wurde vorgeworfen, schwerwiegend gegen die Statuten der Partei verstoßen zu haben. Sie hatte als SPD-Mitglied gegen ein anderes Mitglied ihrer Fraktion für das Amt der Vorsitzenden des Ortsbeirates Willinghusen kandidiert, das vorab von den Genossen mit großer Mehrheit benannt worden war. Dazu sagte Hermann Hanser, Fraktionsvorsitzender der Barsbütteler SPD: „Wenn man eine Abstimmung in der Partei verloren hat, dann stellt man sich nicht gegen das von dem Parteigremium gewählte Mitglied nochmals öffentlich zur Wahl. Das sind die Regeln. Die SPD muss nach außen geschlossen auftreten.“ Hanser forderte Wieczorreck auf, ihr Mandat in der Gemeindevertretung an die SPD zurückzugeben: „Die Bürger haben sie als SPD-Mitglied gewählt. Wenn sie jetzt der Partei den Rücken kehrt, sollte sie auch ganz aus der Politik abtreten.“

„Das werde ich nicht tun“, kündigte Hedwig Wieczorreck an. „Ich bin das zweite Mal direkt gewählt worden.“ Auch den Vorsitz des Ortsbeirats werde sie auf keinen Fall abgeben. Sie beruft sich dabei auf die Gemeindeordnung. Nicht die SPD entscheide über den Vorsitz des Ortsbeirats. „Das obliegt dem Gremium selbst“, sagte sie.