„Staatsversagen. Der NSU-Ausschuss und die schwierige Aufarbeitung“ – so lautet der Titel einer TV-Dokumentation, für die der Ahrensburger Journalist Matthias Deiß jetzt mit dem Medienpreis Politik des Deutschen Bundestags ausgezeichnet wurde.

Ahrensburg. Für die Reportage hat der ARD-Korrespondent gemeinsam mit zwei Kollegen die parlamentarische Aufarbeitung begleitet und die Ermittlungspannen in der Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) dokumentiert. Die Journalisten zeigen dabei die Hürden, vor die die Abgeordneten des Untersuchungsausschusses gestellt wurden: verschwundene Akten, Zeugen, die sich nicht erinnern wollten und unwillige Verfassungsschutzbehörden.

„Matthias Deiß und seine Kollegen haben mit ihrer Dokumentation eindruckvoll gezeigt, was parlamentarische Kontrolle bedeuten kann und wie wichtig sie ist“, sagt Norbert Brackmann (CDU), Bundestagsabgeordneter für den Stormarner Süden und den Kreis Herzogtum Lauenburg. Der Politiker war zu der Preisverleihung am Mittwoch in die Berliner Kongresshalle gekommen, um dem Ahrensburger zu gratulieren. Brackmann: „Es ist ein großartiges journalistisches Werk, das die Geschichte mitreißend und aus der Perspektive der Opfer erzählt.“

Matthias Deiß war Schüler an der Stormarnschule in Ahrensburg und arbeitete bereits mit 16 Jahren als rasender Reporter für eine Stormarner Lokalzeitung. Nach einem Studium besuchte er eine Münchener Journalistenschule und arbeitete danach unter anderem mit Ulrich Wickert und Anne Will zusammen. Seit 2012 ist er im ARD-Hauptstadtstudio für Themen wie Terrorismus und Geheimdienste zuständig.