Ahrensburg und Großhansdorf könnten Aufzüge 2016 bauen. Kreis beteiligt sich an Kosten

Bad Oldesloe. Der Kreis Stormarn wird sich mit 200.000 Euro an den Planungskosten für den Einbau von Fahrstühlen in drei U-Bahnhöfe beteiligen. „Alle Fraktionen sind sich einig, das Geld noch dieses Jahr bereitzustellen“, sagt René Wendland (SPD), Vorsitzender des Kreis-Finanzausschusses. Damit ist die endgültige Zustimmung des Kreistags Ende März nur noch Formsache. Die Fahrstühle, mit denen für Rollstuhlfahrer, Senioren und Eltern mit Kinderwagen der beschwerliche Weg über Dutzende Treppenstufen wegfallen würde, sollen 2016 in Ahrensburg West, Ahrensburg Ost und Schmalenbeck eingebaut werden.

Der Kreis ist auch bereit, den Bau mit weiteren 600.000 Euro mitzufinanzieren. „Diese Summe ist für die Haushaltsberatungen 2015 und 2016 angepeilt“, sagt Wendland. Die Hamburger Hochbahn AG (HHA) hat bei einem Treffen mit Vertretern des Kreises sowie aus Ahrensburg und Großhansdorf die ursprünglich geschätzten gesamten Planungs- und Baukosten von 6,9 Millionen Euro deutlich nach unten korrigiert. 5,8 Millionen sollen jetzt reichen.

Genaue Zahlen soll eine Machbarkeitsstudie liefern. Sie wird zeigen, welche technischen Möglichkeiten es überhaupt gibt, die drei mehr als 90 Jahre alten Gebäude mit Aufzügen nachzurüsten. Die Kosten für die Studie teilen sich Ahrensburg (65.000 Euro), Großhansdorf (40.000 Euro), die Landesweite Verkehrsservicegesellschaft Schleswig-Holstein (LVS, 60.000 Euro) und die Hochbahn (40.000 Euro). Im nächsten Schritt soll noch in diesem Sommer die Entwurfs- und Genehmigungsplanung vergeben werden.

Kreis-Finanzausschuss stimmt auch vorzeitiger Tilgung von Krediten zu

Die Zeit drängt, weil die U-Bahn-Linie 1 im Sommer 2016 ohnehin zwischen Volksdorf und Großhansdorf für mehrere Wochen gesperrt werden soll. Die Hochbahn plant für den Zeitraum Brückensanierungen. Parallel könnten die Fahrstühle in die leeren Bahnhöfe eingebaut werden, was deutlich schneller ginge als bei laufendem Betrieb.

Da ein Großteil der Baukosten förderfähig nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) ist, bleibt für alle drei Bahnhöfe ein kommunaler Anteil von schätzungsweise 2,4 Millionen Euro. Diese Summe müssten der Kreis und die beiden Orte unter sich aufteilen. Die laufenden Betriebskosten wird die Hochbahn zahlen, der die Gebäude auch gehören.

Das Personenbeförderungsgesetz sieht vor, dass der öffentliche Nahverkehr bis 2022 barrierefrei sein soll. Ausnahmen müssen begründet werden. In den beiden Stormarner U-Bahnhöfen Hoisbüttel (4000 Fahrgäste täglich) und Großhansdorf (2700) gibt es bereits Fahrstühle. In Ahrensburg West steigen im Schnitt 2800 Kunden am Tag ein und aus, in Ahrensburg Ost 1400 und in Schmalenbeck 1600.

Das Geld für die Planung kann der Kreis bereitstellen, weil der Jahresabschluss 2013 gegenüber der Prognose ein Plus von 7,8 Millionen Euro aufweist. Der Finanzausschuss empfahl, fünf Millionen für die vorzeitige Tilgung von Krediten einzusetzen. „Das schafft finanziell Luft für die Zukunft“, sagt René Wendland. Stormarns Schulden halbieren sich Ende März von 10,8 auf 5,8 Millionen Euro.