Wir stellen die Nominierten für den Jugendprojektpreis vor. Heute: das Klimaschutzprojekt am Gymnasium Eckhorst

Bargteheide. Sie trennen ihren Müll, kümmern sich um die Bäume auf dem Schulgelände und wollen die Natur mit allen Sinnen erleben. Die Schüler des Gymnasiums Eckhorst in Bargteheide setzen sich aktiv für den Umweltschutz ein. Eine kleine Gruppe von ihnen entwickelt immer wieder neue Projekte. Jeder hat dabei ein Thema, das ihm besonders am Herzen liegt.

Philip Kahl möchte ein Bienenvolk an seiner Schule ansiedeln. Der Achtklässler hat dazu schon mit einigen Imkern gesprochen. „Ich will dazu beitragen, dass die Blüten und Bäume hier in der Umgebung bestäubt werden“, sagt er. Und, wie er ergänzt, dass dazu keine Wanderbienen nötig sind.

„Wir haben das Mülltonnennetz in der Schule ausgebaut“, berichtet Valérie Kochrian. Gemeinsam mit drei weiteren Schülern der elften Klasse hat sie Plakate entworfen, die die Mülltrennung erleichtern sollen. Ziel ist es, den jüngeren Schülern beizubringen, was in welche Tonne gehört. Um das möglichst allen leicht verständlich zu machen, wurden sogar die Mülleimer farbig angepasst: blaue für Papier, gelbe für Plastik und graue für den Restabfall. Da die Schüler selten den Klassenraum wechseln, lässt sich der Erfolg relativ einfach kontrollieren.

Wie wichtig der Schutz der Natur ist, erfahren die Schüler am besten bei einem Ausflug. Das dachten sich Philine Letz und Sophia Köhler, als sie sogenannte Erlebnisstationen für die jüngeren Schüler planten. Die beiden Elftklässlerinnen fuhren mit einer fünften Klasse in den Wald. „Dort durften alle barfuß laufen und die Umgebung mit allen Sinnen wahrnehmen“, sagt Philine. „Wir wollen das im Sommer mit weiteren Klassen wiederholen“, ergänzt Sophia. Denn der Ausflug habe nicht nur den jüngeren Schülern Spaß gemacht.

Mit diesen und anderen Aktionen ist das Umwelt- und Klimaschutzprojekt des Gymnasiums Eckhorst in Bargteheide für den Jugendprojektpreis nominiert. Der wird von der Bürgerstiftung Region Ahrensburg am heutigen Abend in Trittau vergeben.

Das Engagement der Schüler wird von Lehrerin Claudia Vogel gefördert. „Viele Schüler sind motiviert und wollen sich für Nachhaltigkeit einsetzen“, sagt die Lehrerin. Sie unterstütze das, auch wenn sie die Schüler gar nicht alle im Unterricht betreue. „Sie haben so viele gute Ideen“, sagt Vogel ganz begeistert.

Angefangen hat alles 2007. „Damals hat es Projektkurse gegeben“, sagt die Lehrerin für Französisch und Biologie. Einige der Schüler beteiligen sich schon seit sieben Jahren an den Umweltschutzprojekten. In jeder Klasse gibt es zudem zwei Klimawächter. Sie passen auf, dass die Heizungen nicht voll aufgedreht sind, wenn das Fenster geöffnet ist, oder dass das Licht in den Pausen ausgeschaltet wird, erklärt Vogel. Die Klimawächter treffen sich regelmäßig und berichten über die Fortschritte. Dabei werden auch neue Ideen diskutiert und weitergetragen.

„Die Schüler sollen durch die vielen Facetten des Projektes langfristig für die Ressourcenschonung sensibilisiert werden“, sagt Vogel. Umweltschutz müsse eine Selbstverständlichkeit sein. Die Schüler werden nicht nur von ihrem Lehrern unterstützt, sie arbeiten bei ihren Projekten auch mit Bargteheides Klimaschutzmanagerin zusammen.

Mit dem Preisgeld wäre das Projekt weiterhin gesichert. „Wir brauchen ja immer Geld für Exkursionen oder Materialien“, sagt Vogel. Demnächst soll eine Messstation an der Schule errichtet werden. „Sie misst zum Beispiel die Luftfeuchtigkeit, die Lichtstärke und die Temperatur.“ Diese Station ist Teil des Projektes „Schüler werden Klimabeobachter“. An anderen Schulen wie beispielsweise in Ahrensburg gebe es solche Stationen bereits. Im Internet könnten die Schüler die gesammelten Werte der Stationen miteinander vergleichen.

Mithilfe der Aktionen soll das Umweltbewusstsein in den Köpfen der Schüler verankert werden. Vogel: „Die älteren und jüngeren Schüler sollen es in ihren Alltag integrieren und an andere weitergeben.“