Golfclub: Hamburg-Ahrensburg findet Ausweichgrün für eine von Räumung bedrohte Fläche

Ammersbek. Sie ist das Markenzeichen des Golfclubs Hamburg-Ahrensburg: die Bahn mit dem Loch Nummer elf, gelegen auf einer kleinen Halbinsel im Bredenbeker Teich in Ammersbek. Die Insel muss der Verein wohl aber in absehbarer Zeit räumen. Seit Monaten ist er auf der Suche nach einer Ausweichfläche. Nun ist eine erste Hürde genommen.

Während ihrer Sitzung stimmten die Ammersbeker Gemeindevertreter einer Änderung des Flächennutzungsplans für ein Areal an den Straßen Am Golfplatz und Eitzenredder. Dort will der Verein seinen Platz erweitern. Bisher ist die Grünfläche, die direkt an den Golfplatz angrenzt, als „Grünfläche mit der Zweckbestimmung Bolzplatz“ ausgewiesen.

Bis der Golfclub die Flurstücke im Ortsteil Bünningstedt allerdings wird nutzen können, werden laut der zuständigen Sachbearbeiterin im Rathaus, Christin Gruß, noch mindestens zwei Jahre vergehen. Zuerst werde nun die Änderung bekannt gemacht, anschließend untersuche ein Planungsbüro die Fläche. Christin Gruß nennt die Ziele der Untersuchung: „Es geht darum, die Auswirkungen der potenziellen neuen Nutzung zu erörtern.“ Dazu gehören in diesem Fall beispielsweise die Folgen für Tiere und Pflanzen. Die Kosten für das Planungsbüro muss der Golfclub bezahlen. Anschließend werde ein Vorentwurf für die Ausweisung „Grünfläche mit der Zweckbestimmung Golfplatz“ entwickelt. Stimmen die Gemeindevertreter auch dem Entwurf zu, kann der Betreiber des Golfplatzes mit dem Umbau loslegen.

Wie lange der Golfclub unterdessen noch sein elftes Loch im Bredenbeker Teich halten kann, ist unklar. Der Eigentümer des Grundstückes hat vor dem Lübecker Landgericht Räumungsklage gegen den Golfclub Hamburg-Ahrensburg eingereicht (wir berichteten). Ebenso betroffen ist der Campingverein am Strandbad Bredsche. Für die Räumung hat Jan Schwarzkopff den Vereinen eine Frist bis zum Ende des Jahres eingeräumt.

Bereits 2011 hatte der Mann, der in Hamburg-Volksdorf lebt, die Verträge, die eigentlich bis 2018 laufen, gekündigt. Nach dem Willen des Besitzers hätten die Pächter im selben Jahr die Flächen räumen sollen. Die setzten sich allerdings zur Wehr und ließen über ihre Anwälte Widerspruch einlegen. Schwarzkopff reagierte nicht, nahm den Pachtzins weiter an.

Auf Gesprächsversuche der Ahrensburger und Ammersbeker Bürgermeister reagierte er damals nicht, und der Golfplatz und der Campingverein machten erst mal weiter. Anfang des Jahres hat Schwarzkopff dann überraschend seine Taktik geändert und die Räumung eingeklagt. Per Brief erfuhren die beiden Vereine von der Klage. Erneuerte Kontaktversuche der Stadt Ahrensburg und der Gemeinde Ammersbek verliefen wiederholt erfolglos.

Den Plan B hatte der Golfclub zu dem Zeitpunkt bereits in der Tasche. Die Rechtsanwältin des Vereins, Astrid Zielke, geht allerdings auch davon aus, dass noch einige Zeit bis zum Richterspruch ins Land gehen wird. „Wahrscheinlich werden wir noch im laufenden Verfahren 2018 erreichen. Und selbst wenn wir unterliegen, können wir dann immer noch in die nächste Instanz gehen.“