Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) übt scharfe Kritik am Kreis Stormarn und dem Land.

Westerau. Grund dafür ist ein aktuelles Gerichtsurteil, dass dem Land die Kosten für die Betreuung behinderter Schüler und Kinder mit seelischen Erkrankungen an Schulen aufzwingt. Bisher mussten die Kreise diese Kosten in Höhe von 15 Millionen Euro tragen. Auch in Stormarn wurden Betreuer, die behinderte Kinder an den Schulen begleitet haben, vom Amt für Jugend und Familie bezahlt.

Diese Verträge wolle der Kreis Stormarn laut GEW jetzt auslaufen lassen. „Dabei sind noch keine Lösungen gefunden, wie es dann mit unseren Kindern weitergeht“, sagt Heiko Winckel-Rienhoff, der Vorsitzende der Gewerkschaft. Er kritisiert, dass sich Land und Kreise noch nicht an einen Tisch gesetzt hätten.

„Unsere Kinder werden im Regen stehen gelassen“, sagt Winckel-Rienhoff, der befürchtet, dass das Land jetzt das Urteil, das vor rund zwei Wochen gesprochen wurde, prüfen lassen möchte. Dies könne lange Zeit dauern. „Deswegen brauchen wir nun eine Übergangslösung“, sagt der Gewerkschafter und fügt verärgert hinzu: „Der Streit zwischen dem Kreis Stormarn und dem Land würde nun auf dem Rücken der Kinder ausgetragen. Es kann nicht sein, dass der Kreis einseitig von heute auf morgen alle Schulbegleiter entlassen lässt und die Kinder ohne Betreuung sind.“