In Ahrensburg und in Bad Oldesloe beginnen Gespräche über neue Maßnahmen

Ahrensburg/Bargteheide. Viele Fußwege in der Ahrensburger Innenstadt sind mit dem Kot von Saatkrähen verdreckt, viele Kunden und diverse Ladenbesitzer sind genervt und angeekelt (wir berichteten). Nun wollen die Kaufleute zusammen mit der Stadt Ideen entwickeln, wie sie die Vögel, die sich zum Übernachten in den Baumwipfeln der Schlossstadt niederlassen, verscheuchen können. Das dürfte schwer werden. Denn die Städte Bargteheide und Bad Oldesloe sind seit Jahren mit unterschiedlichsten Vergrämungsaktionen gegen die Saatkrähen vorgegangen – diese waren allesamt mehr oder weniger erfolglos.

Etwa 600 Krähen nisten in Bargteheide, rund 950 sind es in Bad Oldesloe

Während in der Kreisstadt nach gescheiterten Maßnahmen nun der Umweltsausschuss an neuen Lösungen arbeiten soll, haben in Bargteheide Stadt und Politik bereits im vergangenen Jahr alle Maßnahmen eingestellt. Thomas Degenhardt vom Umweltamt der Stadt sagt, warum: „Die Vergrämungsaktionen gegen die Vögel sind nicht nachhaltig. Selbst wenn sie für eine Brutzeit verschwinden, kommen sie im folgenden Jahr wieder.“ Zudem sei es unmöglich, zu koordinieren, wo sich die Vögel nach der Vergrämungsaktion niederlassen. Degenhardt: „Das sind im schlimmsten Falle Orte, die noch schlechter geeignet sind.“ Seit 2013 unternimmt die Stadt faktisch nichts mehr gegen die klugen Vögel mit dem wissenschaftlichen Namen Corvus frugilegus. Rund 600 Tiere wurden im vergangenen Jahr in Bargteheide gezählt, etwa 950 waren es in Bad Oldesloe.

Und die Bargteheider haben sich offenbar mit der Politik der Koexistenz zwischen Mensch und Krähe arrangiert. Degenhardt: „Es gab im vergangenen Jahr kaum Beschwerden wegen der Tiere.“ Zuvor hatten sich die Bürger noch über das laute Krächzen und die Exkremente der Tiere geärgert. Die Stadt hatte in der Folge unter anderem Astgabeln, in denen die Vögel Nester bauen, beschnitten. Zudem kamen Schreckschusspistolen zum Einsatz. Maßnahmen, die die Stadt jährlich eine vierstellige Summe gekostet hat.

In Bad Oldesloe wurden Uhus gegen die Saatkrähen eingesetzt

In der Kreisstadt nisten die Saatkrähen seit Jahren im Kurpark. 2007 wurden zwei junge Uhus als natürliche Feinde gegen die Vögel eingesetzt. Vorerst erfolgreich, doch dann verschwanden die Uhus und die Krähen kehrten zurück. 2009 bekamen die Oldesloer Unterstützung von einem Kolkrabenpärchen, das die Saatkrähen verscheuchte. 2013 wurden die Vergrämungsaktionen stark reduziert. Nun soll eine neue Maßnahme her. „Im Umweltausschuss soll im Mai beraten und beschlossen werden“, sagt Horst Möller, stellvertretender Bürgermeister der Kreisstadt.