Kreisjugendwart fordert: Nachwuchs früher einbinden

Großhansdorf. Immer weniger junge Helfer wechseln von der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst. Lediglich 47 Mitglieder haben im vergangenen Jahr diesen Schritt in die Freiwillige Feuerwehr ihrer Gemeinde oder Stadt gemacht. 98 sind im selben Zeitraum ausgetreten. „Das ist im Zehn-Jahres-Vergleich das zweitschlechteste Ergebnis“, sagt Kreisjugendwart Johann Friedrich Hoffmann.

Er appelliert an die Kommunen, den Übergang von der Jugendwehr in die aktive Wehr fließender zu gestalten, um diesem Trend entgegenzuwirken. „In einigen Gemeinden im Kreis werden die jungen Kameraden nach dem 18. Lebensjahr einfach in den aktiven Dienst gestoßen“, sagt Hoffmann.

Effektiver wäre es seinen Worten zufolge, den Nachwuchs früher einzubinden. „Denn ab dem 16. Lebensjahr können die Kameraden der Jugendfeuerwehr schon an Übungen und Ausbildungen mit den Erwachsenen teilnehmen“, sagt Hoffmann, der darin eine Möglichkeit sieht, den Nachwuchs an die Wehren im Kreis zu binden. Ein weiteres Problem, das in einigen Teilen des Kreises für Demotivation unter den jungen Helfer sorgt, ist der Umstand, dass dort ehemalige Mitglieder der Jungendfeuerwehr mit Quereinsteigern gleichgestellt werden und mit ihnen zusammen die Grundausbildung absolvieren müssen.

„Das haben sie aber schon bei der Jugendfeuerwehr gemacht. Dort müssen sie sogar eine Prüfung machen“, sagt Hoffmann und fügt hinzu: „Immer wieder wird gesagt, wie gut die Jugendwehren im Kreis sind und was für eine gute Ausbildung sie haben, doch das wird nicht in jeder Gemeinde anerkannt.“

Trotz der 145 jungen Helfer, die die Jugendwehren im vergangenen Jahr verlassen haben, ist die Zahl der Mitglieder fast unverändert geblieben. Denn die 36 Jugendwehren im Kreis haben 139 neue Mitglieder angeworben und kommen somit auf 692 junge Kameraden. Dabei kann Hoffmann auch einen Rekord vermelden: Ein Viertel der Mitglieder sind Mädchen. „Woran das liegt, weiß ich nicht, aber es freut uns, dass sich immer mehr Mädchen für die Jugendwehren interessieren.“

In Kürze sollen in Stormarn drei weitere Jugendfeuerwehren gegründet werden: je eine in Steinburg, Feldhorst und Hoisdorf.