Viele junge Paare und Familien aus Hamburg finden im Neubaugebiet Erlenhof ein neues Zuhause. Im Mai ziehen die ersten ein. Ein Ortstermin

Ahrensburg. Besser hätte das Wetter am Wochenende auch für die Bauherren in der neuen Ahrensburger Siedlung Erlenhof nicht sein können. Bei Sonnenschein tummelten sich Dutzende Neubürger auf ihren Grundstücken und begutachteten die wachsenden eigenen vier Wände. „Ende Mai wollen wir einziehen“, sagt Christian Wessa, 33, der mit Frau Hilka, 31, und den Schwiegereltern zur Hausschau gekommen ist. Vor drei Wochen war erst Baubeginn.

In dem derzeit größten Neubaugebiet in Stormarn an der Bundesstraße 75 schießen die Häuser nun wie Pilze aus dem Boden. Noch ist das Areal eine Riesenbaustelle. Gerüste, Baufahrzeuge und -materialien prägen das Bild. Doch es fällt nicht schwer, sich das Gebiet im fertigen Zustand vorzustellen. Straßenverläufe und Grundstücksflächen sind schon klar erkennbar. Handwerker hämmern und sägen, künftige Nachbarn unterhalten sich über ihre Häuser. Noch lebt hier niemand, aber an Leben fehlt es in Erlenhof schon jetzt nicht.

„Alle Grundstücke sind bereits seit Ende des vergangenen Jahres verkauft. Der Vertrieb ging rasend schnell“, sagt Ilka Büll von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), die den Großteil der Grundstücke angeboten hat. Vertriebsstart war im Frühjahr 2013. „Die Grundstücke gingen fast ausnahmslos an junge Familien“, sagt Büll. Ahrensburg sei wegen seiner Nähe zu Hamburg und den im Vergleich zur Hansestadt doch noch günstigen Preisen ein beliebter Standort.

Christian und Hilka Wessa haben zwar noch keine Kinder, aber schon mal zwei Kinderzimmer in ihrem 176 Quadratmeter großen neuen Zuhause eingeplant. Das Paar hat 2012 sogar im Ahrensburger Schloss geheiratet, um einen Bezug zur neuen Heimat zu bekommen. „Wir wussten damals schon, dass wir nach Ahrensburg ziehen wollten“, sagt der Ingenieur aus Hamburg.

Die gute Anbindung an die Hansestadt hat den Ausschlag gegeben. „In Hamburg hätten wir außerdem keine vergleichbare Fläche für den Preis bekommen.“ Als die Wessas im Herbst 2012 den Kaufvertrag für ihr Haus unterschrieben, bestand das Gebiet noch aus einem einzigen Feld. Der 33-Jährige sagt: „Wir konnten nur erahnen, wie das alles später einmal aussehen würde.“

Nun stehen die beiden Neu-Ahrensburger kurz vor dem Einzug und sind aufgeregt. „Es ist schön zu sehen, wie Stück für Stück unser Zuhause entsteht“, sagt Hilka Wessa, die als Pädagogin in der Erziehungsberatung arbeitet. „Wenn ich im Haus durch die Räume gehe, richte ich sie in Gedanken schon ein.“

Das junge Paar kommt seit dem Baustart ein- bis zweimal in der Woche nach Ahrensburg, um die Fortschritte des Baus mitzuverfolgen. „Manchmal mäkeln wir hier und da auch mal herum, sind aber sonst sehr zufrieden mit der Ausführung“, sagt Christian Wessa. In zwei bis drei Wochen feiern die beiden Richtfest. „Wir möchten diesen Tag am liebsten mit Familie, Freunden und künftigen Nachbarn feiern“, sagt Hilka Wessa.

Andere müssen nicht mehr auf ihr Richtfest warten. Zwei Häuser weiter begießt Familie Bombor im kleinen Kreis die Fertigstellung ihres Dachstuhls. Julia Bombor kann den Einzug im Mai mit Mann Jürgen und den Söhnen Emil und Anton kaum erwarten. „Ich bekomme ein eigenes Zimmer“, sagt Emil begeistert. Sein kleiner Bruder ist noch nicht ganz überzeugt von der Idee, allein zu schlafen. „Zu Beginn werden sie die Nächte wohl noch zusammen verbringen“, sagt Julia Bombor. Die Diplom-Betriebswirtin hat Elternzeit genommen, um sich besser um die Kinder kümmern zu können. Die beiden Jungen toben in ihrer Vorstellung jetzt schon in ihrem gemeinsamen Spielzimmer, dass sie zusätzlich zu ihren Schlafzimmern bekommen.

Die Bombors haben sich bereits mit den Wessas angefreundet. Sie sehen sich regelmäßig auf der Baustelle und begutachten gegenseitig ihre Eigenheime. Dann tauschen sie Fachsimpeleien aus, die nur ein Bauherr versteht. „Durch die ständige Beschäftigung mit Bauangelegenheiten werden wir ein wenig zu Experten“, sagt Christian Wessa.

Er hat noch weitere Freunde, die ebenfalls auf den Erlenhof ziehen. „Wir fangen erst im Oktober an zu bauen, weil unser Areal erst noch erschlossen wird“, sagt Michael Goldbach. Der 31 Jahre alte Design-Ingenieur und Freundin Meike Müller freuen sich vor allem, aus dem Großstadtgetümmel herauszukommen. Während sie mit den Wessas zu ihrem Grundstück schlendern, stellen sie sich vor, wie sie eines Tages zu Fuß von einem Besuch bei ihren Freunden nach Hause kommen.