Kommunalpolitiker favorisieren 5000 Quadratmeter großes Grundstück im Ortskern. Verwaltung geht in Gespräche mit Eigentümer

Oststeinbek. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für die Schaffung seniorengerechter Wohneinheiten haben Oststeinbeks Kommunalpolitiker einen weiteres Areal ins Auge gefasst: eine rund 5000 Quadratmeter große Fläche zwischen dem Postweg und der Möllner Landstraße mitten im Ortskern. „Die Parteien sind sich einig, dass dieses Gelände ideal wäre“, sagt Jürgen Huth, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD. Das Grundstück ist in Privatbesitz. Ein Bebauungsplan existiert bereits seit Jahren. Bürgermeister Jürgen Hettwer: „Die Verwaltung geht mit den Eigentümern in Kontakt.“

Laut Jürgen Schweizer (CDU), Vorsitzender des Hauptausschusses, sind 60 Wohneinheiten auf der Fläche denkbar. „Das ist unserer Meinung nach zum jetzigen Zeitpunkt ausreichend“, sagt der Politiker. Für Rudi Hametner, Fraktionsvorsitzender der Oststeinbeker Wählergemeinschaft (OWG), steht fest: „Der Standort könnte nicht besser sein. Da würden alle mitziehen.“ Das war in der Vergangenheit nicht der Fall: So lehnen CDU und OWG das Allianz-Gelände zwischen Sportzentrum, Gewerbegebiet und dem Breedenweg mit Verkehrserschließung über den Willinghusener Weg ab. Diesen Vorschlag hatte der Investor, das Wohnungsunternehmen Semmelhaack, gemacht – und für die Schaffung eines Generationsparks für Jung und Alt mit 270 zum Teil öffentlich geförderten Einheiten, darunter 170 für Ältere, auf dem 4,7 Hektar großen Areal geworben.

Und noch eines eint Christdemokraten und Wählergemeinschaft: Sie wollen eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung für Oststeinbeker Senioren und keinen extremen Zuzug von Auswärtigen. Nur die SPD hat sich für das Allianz-Gelände und den Generationenpark ausgesprochen, möchte aber nicht mehr als 160 Einheiten. Trotz aller Begeisterung für das Areal am Postweg sagt Huth: „Wir sollten den Breedenweg weiter verfolgen.“ Die CDU hatte zwischenzeitlich die Brückenstraße gegenüber der Asylbewerberunterkunft und Feuerwache als möglichen Bauplatz ins Visier genommen. Bei den anderen Fraktionen stieß dieser Vorschlag jedoch auf wenig Gegenliebe.

Dass die Schaffung von 60 Wohneinheiten für Senioren aufgrund der demografischen Entwicklung in der Gemeinde nur der Anfang ist, dessen sind sich die Politiker bewusst. Hametner: „Wir müssen bei diesem Thema am Ball bleiben.“ Laut Rümenapp-Gutachten, das vom Kreis Stormarn in Auftrag gegeben wurde, wird die Gruppe der über 65-Jährigen in Oststeinbek bis 2030 um 20 Prozent wachsen. Das sind 460 Senioren mehr als heute.

Für Hartmut Thede, Leiter der Projektentwicklung bei Semmelhaack, löse der Postweg langfristig nicht die Probleme der Gemeinde. Trotzdem würde das Unternehmen auch dort als Partner zur Verfügung stehen. Thede: „Ich habe mit den Eigentümern bereits 2012 über dieses Thema gesprochen. Die hatten abstruse Vorstellungen, wollten das Grundstück nicht verkaufen, sondern nur für zehn Jahre verpachten. Da macht natürlich kein Investor mit.“ Jetzt hoffen Oststeinbeks Politiker, dass die Eigentürmer ihre Einstellung ändern. Wahrscheinlich ist es eine Frage des Geldes.