Die fünf Jungs von Cookie Park machen Metal à la Metallica. Beim Wettbewerb MusicStorm sind sie eine Runde weiter

Bad Oldesloe/Wahlstedt. Harte Gitarrenklänge, schnelle Rhythmen und ein Leadsänger, der screamt – das ist die Musik der Gruppe Cookie Park (englisch für : Keks Park). „Screamen, das bedeutet: Ich schreie mit tiefer Stimme mitten im Lied. Die Töne kommen dabei aus der Kehle“, sagt Sänger Jan Müller. Dabei komme es auf die richtige Technik an. „Ich muss aufpassen, dass ich mir meine Stimmbänder nicht kaputt mache“, sagt der 18-Jährige. Und er muss mit seinem Gesang gegen die Instrumente seiner Bandkollegen ansingen. Leise Klänge gehören eher nicht ins Repertoire der fünf jungen Männer. „Unsere Vorbilder sind Bands wie Metallica, Avengend Sevenfold und A Day to Remember“, sagt Gitarrist Maximilian Wolf, den alle Max nennen.

Nach außen wirken die jungen Männer wie richtig harte Kerle. Dabei beweisen drei von ihnen fast täglich, dass sie ein großes Herz haben. Die Gitarristen Max Wolf und David Kanehl haben zusammen mit Bassist Markus Prüter eine Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht.

Die Band besteht erst seit einem halben Jahr

Mit dem Namen der Band wollten die Fünf absichtlich einen Kontrast zu ihrer Musik schaffen, sagt Johannes Schürmeyer. Cookies, also Kekse, seien ja eher etwas Süßes. Darin liege der Gegensatz zur Metal-Musik. „Es hat auch noch andere Vorschläge gegeben“, sagt der 25Jahre alte Bassist Markus. Darunter waren „Suicide Park“, übersetzt Selbstmord Park, und „Strichmännchen“. „Wir haben uns dann für Cookie Park entschieden, weil es sich cool und witzig anhört“, sagen die Musiker.

Erst seit einem halben Jahr spielen die Fünf von Cookie Park zusammen ihre Songs. Der 18-jährige Johannes machte die Band als Schlagzeuger komplett. „Wir sind froh, dass er in unser Leben getreten ist“, sagt Max und lacht. Davor mussten die Musiker ein Jahr lang ohne Schlagzeuger auskommen. „Jetzt sind wir endlich vollständig“, stimmt ihm Jan zu. Da kam der Nachwuchswettbewerb MusicStorm ihnen gerade recht.

Die Band Cookie Park gehört zu den elf Bands der nächsten Runde. Die fünf Musiker sind dabei die einzigen, die dem Genre Metal zugeordnet werden können. Mit ihrem Song „In Life Live“ zeigten sie der Jury, was in ihnen steckt. Zwei Solokünstler sowie ein Duo machen die 14 Kandidaten für das Online-Voting komplett. „Der Wettbewerb ist einfach eine gute Gelegenheit, sich einem größeren Publikum zu präsentieren“, sagt Jan. Was am Ende dabei herauskomme, sei erst einmal nicht so wichtig. „Aber wir können zeigen, wer wir sind“, sagt Max.

Die Musiker sind einfach froh, dass sie sich gefunden haben. Außer Max stammt keiner von ihnen aus Stormarn. Der 22-Jährige lernte Markus und David während seiner Ausbildung kennen. Jan und Johannes gehen zusammen zur Schule. Die Fünf treffen sich regelmäßig sonntags und donnerstags zu Bandproben in Wahlstedt (Kreis Segeberg). Der Sound-Bunker, ein Musikclub dort, stellt ihnen einen Raum zur Verfügung.

Der ist ganz individuell eingerichtet. „Wir haben zusammen eine Wand eingerissen und den Raum ausgestattet“, sagt Jan. Das Gemeinschaftsprojekt habe sie zusammengeschweißt. Überall hängen Poster und Plakate von Metal- und Rockbands wie AC/DC oder Slipknot. In einer Ecke stehen zwei dunkle Sofas und ein kleiner Tisch. Den meisten Platz nehmen die Instrumente ein, wobei bestimmt zehn Gitarren an den Wänden stehen und hängen. Außerdem sorgen ein paar Scheinwerfer für die richtige Beleuchtung. „Wir haben uns das hier sehr gemütlich gemacht“, sagt der 18-jährige Johannes. Für die Musiker sind die Treffen das Highlight der Woche. „Es ist nicht nur eine Bandprobe, sondern auch ein Treffen mit Freunden“, schwärmt Max.

Alle Fünf haben schon vor ihrer Zeit bei Cookie Park Musik gemacht. Jan und Johannes haben in einer Metallica-Coverband erste Erfahrungen gesammelt. „Wir können sicher alle ihre Songs spielen“, sagt Johannes. Max hat mit dem Klavierspielen angefangen und später zur Gitarre gewechselt. „Und ich habe mit 15 Jahren die ersten Grundtakte Bass und Gitarre gelernt“, sagt der 25-jährige Markus. Sänger Jan ist durch die Spiele-Simulation Guitar Hero zum Gitarrespielen gekommen. „Irgendwann habe ich mir dann einfach das Instrument meines Vaters gegriffen und geübt.“ Sein Vater spiele ebenfalls in einer Band und habe ihn motiviert.

Auftritte in Bargfeld-Stegen und Bad Oldesloe sind geplant

Bisher konnten die Musiker nur im kleineren Rahmen zeigen, was sie können. „Wir sind mit anderen Bands zusammen oben im Sound-Bunker aufgetreten“, sagt Max und deutet ein Stockwerk höher. Der nächste Auftritt der Band steht bereits fest. „Am 11. April treten wir wieder im Sound-Bunker auf“, sagt Max. Cookie Park werden dann ihre selbst geschriebenen Songs sowie einige Neuinterpretationen spielen. „Einige unserer Lieder sind verhältnismäßig ruhig“, sagt Jan. Sechs eigene Kompositionen gehören zur Songpalette der Musiker. Den Bewerbungssong, der zu den lauteren gehört, hat der Sänger geschrieben.

Neben dem Wettbewerb MusicStorm haben die Fünf schon weitere Pläne. „Wir würden gern beim Bandfestival in Bargfeld-Stegen und beim Klangstadt Open Air in Bad Oldesloe dabei sein“, sagt Max. Zunächst konzentrieren sich die Musiker aber auf den Videodreh für das Online-Voting.