Stormarn war nicht dänisch

26. Februar: „Wie viel Dänemark steckt in Stormarn?“

So interessant die Verbindung mit Dänemark war (und ist): Stormarn war nicht dänisch. Der Herzog von Holstein, Graf von Stormarn war deutscher Fürst und dänischer König. Er regierte nicht nur Dänemark, sondern herrschte über einen Gesamtstaat, der vom Nordkap bis zur Elbe reichte. Er war dänischer König aus deutschem Adelshause, aber saß auch als deutscher Fürst im Reichstag, nach Auflösung des Reiches im Bundestag. 1864 beschloss der Bundestag gegen sein Mitglied die Bundesexekution, weil er unzulässig die dänische Verfassung auch im Süden des Gesamtstaates gelten lassen wollte. Es hat lange gedauert, bis die deutschen Wappen im Norden verschwanden. Die nationalistischen Wallungen des 19. Jahrhunderts haben den national bunten nordischen Gesamtstaat gesprengt. Vorher war speziell Schleswig-Holstein in der deutsch-dänischen Verbindung Brücke zwischen Mittel- und Nordeuropa. Da konnten Deutsche wie Schimmelmann in Dänemark Karriere machen, Dänen wie der Verleger Schütte in Bad Oldesloe. Der Märchendichter Andersen fand in Deutschland Anerkennung. Der dänische König förderte den Dichter Schiller. An den fruchtbaren Austausch zu erinnern, ihn zu fördern ist eine gute Sache. Deshalb muss aber Stormarn nicht zu Süd-Dänemark erklärt werden.

Dr. Klaus Klingner

Gemeinsam nach vorn blicken

22./23. Februar: „Ansichtssache: Denkmalschutz schlägt Diskussionskultur“

Dass wir Ahrensburger die Konsequenzen übergeordneter Entscheidungen tragen müssen, gilt nicht nur für den Denkmalschutz. Ob es um Bauen, Bildung, Soziales oder Finanzen geht, durch Bundes- und Landesrecht ist der Spielraum kommunaler Berufs- und Selbstverwaltung oft eingeengt. Das Ziel muss eine effiziente Verwaltung sein, die die vorhandenen Freiräume zum Besten der Stadt nutzt. Dazu gehört auch die Einwerbung von Fördergeldern zur Umsetzung unserer Stadtentwicklungsziele. Bezogen auf das Rathaus haben wir die Gelegenheit, im Bundesprogramm „Städtischer Denkmalschutz“ Zuschüsse von 4.000.000 Euro zu bekommen. Damit können wir nicht nur denkmalbezogene Maßnahmen, sondern den Brandschutz und die energetische Sanierung des Gebäudes realisieren. Ob wir nun für oder gegen den Denkmalschutz waren, wir sollten gemeinsam nach vorn blicken und die Chancen für unsere Stadt nutzen.

Peter Egan

Energie sparen wäre besser

3. Februar: „Kreis stoppt Start der Windräder in Bargteheide“

Seit Beginn der industriellen Revolution ist der CO2-Anteil in der Atmosphäre von 280 ppm auf 400 ppm gestiegen ist. Die CO2-Emissionen leisten einen Beitrag zur Klimaveränderung. Durch EU-Recht sind sie bis 2020 auf die Tonne genau festgelegt. Kein Windrad verändert diese Zahl. Die Stromproduzenten müssen für jede emittierte Tonne die Zertifikate ersteigern. Sparen wir CO2 ein, sinkt der Preis für die CO2-Zertifikate. Die EU-weit festgelegte CO2-Menge bleibt unverändert, auch wenn wir 1000 Windräder in Bargteheide bauen. Der Windstrom aus Schleswig-Holstein kann nicht vollständig abtransportiert werden. Die neuen großen Windräder strahlen im tieffrequenten Bereich mehr Schall ab als die kleineren. Dieser Schall wird messtechnisch nicht erfasst, ist aber trotzdem gesundheitsschädlich. Daher halte ich einen Mindestabstand Wohnhaus zum Windrad von zehnmal Gesamthöhe für notwendig. Die geplanten Anlagen mit 196 Meter Höhe müssen einen Mindestabstand von 1960 Metern haben. Es gibt genug Freiraum, da muss man die drei Anlagen in Bargteheide nicht zwischen Naturschutzgebiete und Wohnbebauung quetschen. Ich sehe einen Ausweg in der Einsparung von Energie. Mein Haus habe ich vor Jahren isoliert und eine Solarthermieanlage auf dem Dach.

Gerhard Artinger, Mitglied bei Gegenwind Bargteheide

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

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