Großhansdorf will Manhagen-Grundstück kaufen, um Restaurant mit Gästezimmern zu planen

Großhansdorf. Der Kreis Stormarn ist bereit, seinen Zwei-Drittel-Anteil am Park Manhagen für einen Euro an die Gemeinde Großhansdorf, auf deren Gebiet das 10,5 Hektar große Grundstück liegt, zu verkaufen. Das hat der Wirtschafts-, Planungs- und Bauausschuss des Kreistags einstimmig beschlossen. Ein Sechstel des Areals gehört bereits Großhansdorf. Das restliche Sechstel besitzt die Nachbarstadt Ahrensburg.

Mittelfristiges Ziel ist es, an dem idyllisch gelegenen See wieder einen Gastronomiebetrieb anzusiedeln. Eine Idee ist ein Parkrestaurant mit Gästezimmern. „Hier im Ort fehlt etwas, wo zum Beispiel ein 80. Geburtstag gefeiert werden kann“, sagt Bürgermeister Janhinnerk Voß. Noch müssen die 9000 Großhansdorfer für größere Feiern wie Konfirmationen und Hochzeiten in Hotels nach Ahrensburg ausweichen.

Bis 1978 stand in dem Wald das Parkhotel Manhagen auf einer Grundfläche von 1200 Quadratmetern. Die fast 100 Jahre alte Villa war damals gesprengt und abgerissen worden. Sie war renovierungsbedürftig, der Pächter sah keine langfristige Perspektive mehr. Vergeblich hatten die Gemeinde und der Kreis Stormarn danach immer wieder mal versucht, Investoren für einen Neubau zu finden.

Verhandlungen über Ahrensburgs Anteil von einem Sechstel laufen

„Wir wollen einen Bebauungsplan für das Grundstück aufstellen“, sagt Bürgermeister Voß. Das könne zwei bis drei Jahre dauern. Voß: „Wenn der Plan fertig ist, haben wir bessere Chancen, Interessenten zu finden.“ Mögliche Investoren wissen dann genau, was sie errichten dürfen und was nicht. An dieser fehlenden Sicherheit seien alle bisherigen Verhandlungen gescheitert. Auch sei es einfacher, mit nur einem statt mit drei Besitzern zu sprechen.

Der Kreis Stormarn hatte 1969 für seinen Anteil an dem denkmalgeschützten Park 340.000 Mark (umgerechnet rund 175.000 Euro) bezahlt. Unter dem Strich muss das Ein-Euro-Geschäft trotzdem kein Verlust werden. Im Gegenteil: Im Kaufvertrag soll vereinbart werden, dass der Kreis beim Verkauf eines Hotelgrundstücks zwei Drittel des Erlöses bekommt. Bei einer Million wären das fast 670.000 Euro. Außerdem fallen Pflegekosten weg. So könnte eine Entschlammung des Teichs mit mehreren Hunderttausend Euro zu Buche schlagen.

Im Ahrensburger Rathaus beobachtet man die Pläne der Nachbargemeinde durchaus wohlwollend. „Wir stehen in Verhandlungen“, sagt Verwaltungssprecher Andreas Zimmermann. „Wir können mit dem Grundstück nichts anfangen, aber rechnen muss es sich für uns trotzdem.“ Zuständig ist der Finanzausschuss. In dessen März-Sitzung steht das Thema noch nicht auf der Tagesordnung, aber Mitte April könnten sich die Kommunalpolitiker damit beschäftigen.

Großhansdorfs Bürgermeister setzt auf ein positives Votum. „Wir erhoffen uns von Ahrensburg eine ähnliche Zustimmung wie vom Kreis“, sagt Janhinnerk Voß. Am 6. Mai tagt in seiner Waldgemeinde der Finanzausschuss, der den Kaufvertrag auf den Weg bringen will. Und einen großen Schritt zur Wiederauferstehung des traditionsreichen Parkhotels Manhagen machen.