Bischöfin Kirsten Fehrs hat am Wochenende auf der Tagung der Landessynode in Lübeck-Travemünde in einer fast einstündigen Rede ausführlich über die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der Nordkirche gesprochen.

Ahrensburg. Dabei bezog sie sich vor allem auf den Fall des ehemaligen Ahrensburger Pastors, der mehr als 20 Jahre lang eine „letztlich unbekannte Zahl“ von Jugendlichen sexuell missbrauchte. Der Pastor gestand die Taten, nachdem sie 2010 öffentlich geworden, aber auch längst verjährt waren. Infolge der Berichterstattung über den Skandal und den Verdacht der Vertuschung im System Kirche hatte Bischöfin Maria Jepsen zurücktreten müssen.

Zur Aufklärung hat die Nordkirche eine unabhängige Expertenkommission eingesetzt, die den Missbrauch in der Ahrensburger Gemeinde und die Rolle der Kirchenleitung untersuchen soll. Eigentlich war die Veröffentlichung der Ergebnisse bereits im Januar geplant. Bischöfin Fehrs kündigte an, dass der Bericht wegen der umfangreichen Recherche erst im Juni vorgelegt werden könne. Anselm Kohn, Stiefsohn des schuldigen Pastors und Gründer des inzwischen aufgelösten Vereins Missbrauch in Ahrensburg, sagte, er werde die Aufarbeitung in der Nordkirche weiter kritisch beobachten.

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