Tierschützer sind über Tierquäler entsetzt, die eine Dogge an einen Baum gebunden haben

Großhansdorf. „Wie können Menschen bloß nur so herzlos sein?“, fragt Monika Ehlers vom Tierheim in Großhansdorf fassungslos beim Anblick einer schwarzen Dogge. Das Tier ist bis auf die Knochen abgemagert, die Augen blutunterlaufen.

Zwei Spaziergängerinnen haben das etwa 80 Zentimeter große Tier in der Feldmark zwischen Bargteheide und Klein Hansdorf gefunden. Die Frauen gingen am Sonntag, 23. Februar, dort mit ihrem Hund spazieren. Plötzlich bellte der Vierbeiner der Spaziergängerinnen. „Die Frauen dachten, da liegt eine schwarze Decke“, sagt Ehlers.

Doch bei genauerem Hinsehen erkannten sie das geschwächte Tier – angebunden an einem Baum. Die Tierschützerin geht davon aus, dass die Dogge dort zum Sterben abgestellt wurde. „Dort kommt selten jemand lang“, sagt sie.

Sofort kümmerten sich Ehlers und ihre Mitarbeiter im Tierheim um die verwahrloste Dogge. Wie lange die Hündin an dem Baum angebunden war, kann Ehlers nicht abschätzen. „Wir gehen jedoch davon aus, dass das Tier schon lange zuvor unterernährt war. Ein Hund nimmt nicht so schnell ab. Und bei dieser Dogge, kann man die Rippen zählen“, sagt sie.

Die Tierpfleger haben den Hund auf den Namen Lotte getauft. „Sie ist noch schwach und kann sich kaum auf den Beinen halten, aber wir gehen davon aus, dass sie es schafft“, sagt Ehlers, die Lotte als liebevollen Hund beschreibt: „Die Dogge hat sofort den Tierpflegern vertraut und wollte spielen.“ Deswegen glaubt Ehlers auch nicht, dass das Tier zuvor aggressiv oder besonders auffällig war. Die Tierheim-Mitarbeiter päppeln Lotte jetzt auf. „Wir können ihr jetzt erst mal nur kleine Portionen zu essen geben“, sagt Ehlers. Außerdem sind die Augen des Hundes entzündet, er hat überall Wunden.

Die Mitarbeiter im Großhansdorfer Tierheim hoffen, dass die etwa vier Jahre alte Lotte, sobald sie wieder gesund ist, ein neues Zuhause findet. Ferner fragt Ehlers, wer zur Herkunft des Tieres etwas sagen kann. Anzeige bei der Polizei hat das Tierheim indes nicht gestellt. Ehlers: „Sobald wir aber wissen, wer hinter dieser Tierquälerei steckt, werden wir das machen.“