Vortragsreihe im Kulturzentrum Marstall zur 700-Jahr-Feier

Ahrensburg. Wie lebten vor 700 Jahren die Menschen in Norddeutschland und damit auch in Ahrensburg und Umgebung? Wie viele waren es damals überhaupt und gab es, wie auch heute, seinerzeit Migrationsströme? Solche und andere Fragen beantwortet der Großhansdorfer Mittelalter-Experte Günther Bock im ersten der insgesamt zwölf Vorträge, die Ende März auf einer für jedermann frei zugänglichen Tagung zur Geschichte Ahrensburgs zu hören sind. „Nutzung gestaltet Raum“ ist die Veranstaltung im Kulturzentrum Marstall (Lübecker Straße 8) überschrieben – „weil es hier seitdem keinen Quadratzentimeter gegeben hat, der nicht genau verplant ist“, sagt Stadtarchivarin Angela Behrens.

Zunächst hatten die Kuratoren der Ausstellung 700 Jahre Ahrensburg, zu denen neben Behrens und Bock auch die Großhansdorferin Elke Petter zählt, eine kleinere Veranstaltung geplant, die sich auf die Zeit des Mittelalters beschränkt. „Dann ist aber der Kreis Stormarn aufgesprungen und wir konnten dadurch noch Referenten über die Christian-Albrechts-Universität in Kiel und die Universität Hamburg gewinnen“, berichtet die Stadtarchivarin. Ahrensburg sei nicht stets einziges Thema der Vorträge, aber jedes Thema habe auch einen Bezug zu Ahrensburg.

Dabei wird nun auch die weitere Entwicklung der Schlossstadt bis heute geschildert. So stehen bei den abschließenden Vorträgen beispielsweise die Auswirkungen des Autobahnbaus oder der Eingemeindungen durch Preußen und Hamburg im Mittelpunkt. Es geht also um Strukturen, die das Leben maßgeblich mitbestimmten.

Nach Bocks Worten sind übrigens um 1300 viele Menschen aus Flandern in das Gebiet um Ahrensburg gekommen. Darauf deuteten neue Ausgrabungen hin. Und es war damals stark bevölkert. Infolge von Erosion und Binnenfluten sei die Einwohnerzahl dann aber bis 1450 rapide gesunken.

Freitag, 28. März, von 14 bis 16.30 Uhr und Sonnabend, 29. März, von 9 bis 17 Uhr. Es können auch nur einzelne Vorträge besucht werden. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung bis zum 20. März wird gebeten unter 04102/77410 oder 700Jahre@Ahrensburg.de . Dort gibt es auch weitere Informationen.