Ein Rückzug wäre möglicherweise teuer gekommen. Auch weil Schadenersatz drohte, haben Ahrensburgs Stadtverordnete dem städtebaulichen Vertrag zum Verkauf des Lindenhof-Grundstücks zugestimmt.

Das zeigt, in welche Zwänge sich eine Stadt begibt, die Planungen in die Hand eines Investors gibt. Sie ist dann nicht mehr uneingeschränkt Herr des Verfahrens.

Es stellt sich aber nicht nur die Frage, ob es klüger ist, bei so exponierten, das Stadtbild mit prägenden Bauten die Planung selbst in die Hand zu nehmen. Dann geht die Stadt jedenfalls sicher, dass dort wenigstens in den künftigen Jahrzehnten ein Gebäude steht, das ihren Ansprüchen genügt. Es stellt sich auch die Frage, ob dies nicht auf Grundlage eines rechtlich nicht verbindlichen Rahmenplans erfolgen sollte. Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach geht davon aus, dass sich diese Forderung aus der Politik noch verstärken wird.

Die Gestaltung eines Stadtzentrums muss so angegangen werden. Das hat nichts mit einer Stadtplanung am Reißbrett zu tun, wie sie etwa für die brasilianische Hauptstadt Brasilia erfolgte. Verantwortliche Planung muss berücksichtigen, wie sich neue Gebäude in Stadtbild und Infrastruktur einordnen. Zumal, wenn noch weitere Filetgrundstücke wie etwa der Parkplatz Alte Reitbahn bebaut werden sollen. Das ist wie beim Domino. Wer den Überblick verliert, wundert sich, wo plötzlich Steine umfallen, sprich: wo Probleme entstehen, die zuvor nicht absehbar schienen. Ahrensburgs Zentrum ist zudem relativ überschaubar. Da sollte eine solche Vorplanung auch gut machbar sein.