Die Stadt Ahrensburg will die Anteile des Energieunternehmens am Schwimmbad Badlantic kaufen

Ahrensburg. Die Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Energieunternehmen E.on um das Ahrensburger Schwimmbad Badlantic sind abgeschlossen. Das bestätigte Bürgermeister Michael Sarach auf Anfrage des Abendblatts. Sarach: „Wir haben ein Ergebnis, das nun den Stadtverordneten zur Abstimmung vorgelegt wird.“ Votieren die Politiker für den Einigungsvorschlag, werde sein Inhalt bekannt gemacht, so der Verwaltungschef. Stimmen die Politiker dagegen, müssen die Verhandlungen wieder aufgenommen werden. Wann es zur Abstimmung kommt, ist noch unklar. Sarach: „Derzeit bereiten wir noch den schriftlichen Vorschlag an die Stadtverordneten vor.“

Seit mehr als einem Jahr hat die Stadt mit der E.on-Tochter Norddirekt über eine vorzeitige Auflösung des Vertrages gesprochen. Seit 1997 hält Norddirekt 49 Prozent der Anteile an dem 1983 eröffneten Schwimmbad. 2003 wurde der Vertrag zuletzt verlängert; regulär würde er 2017 auslaufen. Aufgabe des Gesellschafters Norddirekt ist die Technik des Schwimmbades. So gehören Norddirekt die Anlagen zur Warmwasseraufbereitung und die Heizung. Zudem beliefert das Unternehmen das Bad mit Energie des Mutterkonzerns. Die Stadt Ahrensburg will nach Auflösung des Vertrages die Energie von den Stadtwerken beziehen und hofft, dadurch Geld zu sparen.

Und das wäre dringend nötig: Das Bad ist seit Jahren defizitär. Im laufenden Jahr rechnet die Badleitung mit einem Minus von 1,77 Millionen Euro. Knapp 50 Prozent der Betriebskosten kann das Badlantic aus seinen Einnahmen bezahlen. Den Rest übernimmt die Stadt. Auch Norddirekt – und somit die E.on – versenke jährlich Geld in dem Bad. Sprecher Ove Struck schränkt aber ein: „Allerdings haben wir einen sogenannten Unterdeckungszuschuss beschlossen, das heißt, wir haften nur bis zu einer Grenze für Verluste mit.“ Das Badlantic sei das letzte Schwimmbad, an dem Norddirekt noch beteiligt sei, sagt Struck. „Es hat da nie einen Gewinn gegeben, auch deswegen sind wir an einer Auflösung des Vertrages mit der Stadt Ahrensburg interessiert.“

In den Jahren nach der Eröffnung hätten – so Geschäftsführer Hermann Roks – bis zu 600.000 Gäste im Badlantic gebadet und geplanscht. Heute hat sich die Besucherzahl halbiert. Der Grund sei die Konkurrenz, die in den vergangenen Jahren stets größer geworden sei. Roks: „Früher war das Badlantic ein modernes Erlebnisbad und in der Region einzigartig.“

Unterdessen hat der Aufsichtsrat des Badlantic beschlossen, zumindest die gestiegenen Betriebskosten abzufedern. Wie berichtet zahlen Erwachsene 30Cent mehr pro Eintrittskarte, um zehn Cent steigen die Kartenpreise für Kinder. So sollen Mehreinnahmen von 35000 Euro in 2014 erzielt werden. Für die Preiserhöhung stimmten am Montagabend mehrheitlich die Stadtverordneten in ihrer Sitzung.