Beim Ahrensburger Immobilien-Frühling können Besucher ihr Haus planen und sich über Finanzierungsmöglichkeiten informieren

Ahrensburg. „Bauen, wohnen und Ahrensburg, das gehört einfach zusammen.“ Mit diesen Worten eröffnete Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach am Sonntag den zwölften Immobilien-Frühling im Marstall. 18 Aussteller rund um das Thema Bauen und Wohnen präsentierten sich dort. 1500 Besucher erwarteten die Organisatoren der Raiffeisenbank Südstormarn Mölln.

Auf der Immobilien-Messe sollen die Besucher umfassend über Neubau, bestehende Immobilien, Modernisierungen, Energiesparen und die Finanzierungsmöglichkeiten informiert werden. Doch ist es möglich, hier alle nötigen Informationen vom Grundstück bis zum Kredit innerhalb weniger Stunden zu sammeln? Wir haben es ausprobiert.

Für den Traum vom Eigenheim ist ein geeignetes Grundstück nötig. „Es kommt darauf an, wie sie wohnen wollen“, sagt Friedhelm Kiesler von Kiesler Immobilien in Großhansdorf. Grundstücke in Ahrensburg oder Großhansdorf hätten eine gute Lage und Anbindung an die Autobahn sowie die öffentlichen Verkehrsmittel nach Hamburg. Das schlage sich aber auf die Preise nieder. „Wenn sie in Hammoor bauen wollen, wird es um einiges günstiger“, so Kiesler.

In Großhansdorf stehen derzeit zwei Flächen zum Verkauf. Eine davon liegt am Voßberg. Für das 1.173 Quadratmeter große Grundstück müssen Interessenten 225.000 Euro bezahlen. „Über den Wilhelm-Siegel-Weg wird das Grundstück erschlossen“, sagt Kiesler und deutet auf einen Lageplan. Da dort noch ein zweites Grundstück angrenzt, werden die Erschließungskosten durch zwei geteilt. Diese kommen zum Kaufpreis noch hinzu.

Kiesler Immobilien besprechen nicht nur die baurechtlichen Grundlagen mit dem Interessenten. „Wir geben auch Tipps für Bauträger und Kreditinstitute, mit denen wir bereits gute Erfahrungen gesammelt haben.“ Sind alle Formalitäten geregelt und der Vertrag unterschrieben, kann das Grundstück dem neuen Eigentümer übergeben werden. „Von der Beurkundung durch den Notar bis zur Übergabe dauert es in der Regel sechs Wochen“, sagt Kiesler.

Jetzt kann der neue Grundstückseigentümer sein Haus im Detail planen. Gleich mehrere Aussteller bieten dazu ihre Dienste an. Eine der Firmen ist die Löcknitzbau GmbH aus Lenzen. Geschäftsführer Guido Karius ist zum ersten Mal auf der Ahrensburger Messe. Für eine durchschnittlich große Familie sei eine Wohnfläche von etwa 130 bis 150 Quadratmeter ausreichend, sagt er. „Zusammen mit den Kunden planen wir das Haus und erstellen einen 3D-Entwurf.“ Das nehme schon einige Wochen in Anspruch. Bis zur Baugenehmigung durch die Behörde würden bis zu drei Monate vergehen. Nach sieben Monaten Bauzeit werde das Haus schlüsselfertig übergeben. Karius: „Von der Idee bis zum Einzug vergeht ein Jahr.“

Die Finanzierung des Hauses sollte gut durchdacht sein

Viele Kunden würden Wert darauf legen, dass ihr Haus energieeffizient sei, sagt Karius. „Zur Ausstattung gehören eine Solaranlage, Fußbodenheizung, eine Wärmepumpe und dreifach-verglaste Fenster.“ Am Ende koste der Hausbau zwischen 1500 und 1600 Euro pro Quadratmeter. Das sind bei einem Einfamilienhaus mit 140 Quadratmetern Fläche 224.000 Euro. Werden jetzt noch die Kosten für das Grundstück addiert, liegen die Ausgaben bereits bei 449.000 Euro. Dafür gibt es das Grundstück sowie ein energiesparendes, fertiges Haus, bei dem allerdings die Inneneinrichtung fehlt.

Wenn das Haus einen Energieeffizienzgrad von mindestens 70 Prozent aufweise, könnten zusätzlich Fördermittel beantragt werden, sagt Finanzierungsberaterin Dörte Roßa. Bei der sogenannten KfW-Förderung kann ein Kredit in Höhe von maximal 50.000 Euro pro Wohneinheit bei Neubau gewährt werden. In den ersten zehn Jahren werden die Zinsen durch Bundesmittel verbilligt. „Je mehr Energie das Haus einspart, desto höher sind die möglichen Vergünstigungen“, erklärt Roßa das Konzept.

Bei der Raiffeisenbank Südstormarn Mölln gibt es Tipps zu Krediten. Nicole Weck, Baufinanzierungsberaterin in Großhansdorf: „Den benötigten Kreditrahmen kann man ganz schnell errechnen.“ Es komme darauf an, wie viel Geld dem Hauseigentümer im Monat zur Verfügung stehe und ob er Eigenkapital einbringen könne. Weck rechnet mit einem Zinssatz von 3,5 Prozent und einem Prozent Tilgung. Ohne Eigenkapital, Sonderzahlungen und bei einer gleichbleibende Rate von 1.687 Euro im Monat wäre der Kredit von 450.000 Euro nach 45 Jahren abbezahlt. Die Raiffeisenbank gewährt einen festen Zinssatz über 30 Jahre.

Familie Schwarz aus Ahrensburg will sich über den Hausbau informieren

„Man sollte sich zuerst Gedanken machen, wo das eigene Limit liegt“, sagt Weck. Wieviel soll das Haus maximal kosten und welche Rate können die Eigentümer aufbringen? Das seien die entscheidenden Fragen.

Diese stellen sich auch Kartin Rothe und Robert Schwarz . Die jungen Eltern wohnen in Ahrensburg und wollen ein Haus bauen. Doch in der Schlossstadt gibt es derzeit keine freien Grundstücke . Monika Hengl vom Hamburger Grundstückskontor (HGK) macht die beiden auf Grundstücke in Großhansdorf aufmerksam. Rothe und Schwarz wünschen sich ein Haus, ähnlich dem Modell am Stand des HGK. Ob sie sich die Lage in Großhansdorf am Ende leisten können, wissen sie noch nicht. Die beiden wollen sich aber mit Sohn Leon weiter umsehen und beraten lassen.

In ein paar Stunden finden sie beim Immobilienfrühling schon ziemlich viele Informationen für ihre Planung.