Geldinstitut plant bis zu zwölf Filialen in der Großstadt. Zahl der Kunden steigt

Bad Oldesloe. Eine Bank, in der viel gelacht wird? Martin Lüdiger, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Holstein, überraschte in Bad Oldesloe bei der Präsentation des Jahresergebnisses 2013 mit dem Satz: „Wir sind innovativ, dynamisch und ein fröhliches Haus.“ Die Zahlen, die Lüdiger vorlegte, sprachen für sich, denn sie tragen offenbar zur Fröhlichkeit bei. „Wir hatten ein erfreuliches Jahr mit hervorragenden Zahlen“, sagte der Vorstandsvorsitzende und kündigte an, die Marktführerschaft in den Regionen Holstein und Stormarn noch ausbauen zu wollen.

Das Betriebsergebnis der Sparkasse Holstein mit Hauptstellen in Eutin und Bad Oldesloe ist auf 76,8 Millionen Euro (im Vorjahr 62,3 Millionen Euro) gestiegen, was 1,37 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme entspricht und damit oberhalb des Landes- und Bundesdurchschnitts liegt. Anders als im Vorjahr, als 30 Millionen Euro für die Beteiligung an der HSH Nordbank abgeschrieben werden mussten, waren die Wertberichtigungen diesmal sehr niedrig. Es mussten Stützungsleistungen in Höhe von 18 Millionen Euro für zwei chronisch kränkelnde Sparkassen-Verbände in Schleswig-Holstein geleistet werden.

Der Bilanzgewinn liegt 2013 mit 12,2 Millionen Euro etwa auf Höhe des Vorjahrs (12,0 Millionen), wohingegen die Steuerlast der Sparkasse sich auf 20 Millionen Euro (Vorjahr 16,5 Millionen) erhöht hat, was den Kommunen im Lande zugute kommt.

Deutliche Zuwächse, so Lüdiger, verzeichne die Sparkasse bei Krediten und Einlagen. Das Kreditvolumen sei 2013 um 3,5 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro gewachsen. 5,8 Prozent betrage der Anstieg bei den Unternehmenskunden und falle damit erfreulich hoch aus.

Die Sparkasse Holstein scheint also in einer Region mit zahlreichen mittelständischen Unternehmen erfolgreich dem Eindruck entgegenzuarbeiten, dass Kredite nicht in der Wirtschaft ankommen. Lüdiger: „Es kann nicht sein, dass gesunde Unternehmen keine Finanzierung bekommen. Wir nutzen unsere Ertragskraft, um den soliden Mittelstand nachhaltig mit Krediten versorgen zu können.“

Die Einlagen der Kunden stiegen trotz des schwierigen Umfelds durch die Niedrigzinsphase um 2,9 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme der Sparkasse liegt mit 5,5 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.

Gravierende Zuwächse gibt es im Privatkundengeschäft: Aktuell führt die Sparkasse Holstein 172.876 Girokonten (im Vorjahr 168.344). 34 Prozent der Bürger in der Region haben ihr Konto bei der Sparkasse Holstein – Lüdiger gab als nahes Ziel die Quote von 40 Prozent aus. Große Entwicklungsmöglichkeiten sieht er zudem im Hamburger Raum, wo die Sparkasse bereits in Wandsbek und Sasel vertreten ist und im November eine Filiale in Rahlstedt an der Bahnhofstraße eröffnen wird.

Weitere geplante Standorte sind Volksdorf, Bergedorf, Farmsen-Berne und Winterhude. Insgesamt sollen zehn bis zwölf Filialen in Hamburg eröffnet werden. Vorgesehen ist eine neue Filiale pro Jahr, bislang aber gestaltet sich die Suche nach 1-a-Lagen schwierig. Gegen Mitbewerber in Hamburg, vor allem Haspa und Volksbank, will die Sparkasse Holstein mit Servicequalitäten wie dem kostenlosen Girokonto und einer durch Marktforschung bestätigten hohen Kundenzufriedenheit punkten.

In Schleswig-Holstein setze die Sparkasse Holstein, so Lüdiger, zusätzlich auf Präsenz in der Fläche, während Mitbewerber Filialen schlössen. Das Netz von 35 Filialstandorten und 35 Selbstbedienungsfilialen werde jedenfalls aufrecht erhalten – ebenso ausreichend Personal vor Ort, um die persönliche Beratung zu sichern. Zurzeit hat die Sparkasse 1076 Mitarbeiter. 99 davon sind Lehrlinge – qualifizierter Nachwuchs werde weiterhin gesucht.